Melaka und Kuala Lumpur zum vierten

8 03 2013

Mit dem Auto kämpften wir uns durch die engen Gassen Melakas zu unserem Gästehaus und waren dann ganz froh, das Auto wieder abzugeben, denn für Städte ist es doch eher unpraktisch mit dem Auto unterwegs zu sein. In unserem Gästehaus (Oriental Residence) wurden wir von einem Deutsch/Schweizer Pärchen begrüßt, welches gerade für drei Wochen das Gästehaus führt, während der Besitzer im Urlaub ist. Die beiden sind nun schon seit 13 Monaten auf Weltreise und nahmen ihre Aufgabe im Gästehaus sehr ernst. Noch nie hatten wir so ein blank geputztes Gemeinschaftsbad und auch im Zimmer kein Staubkorn zu sehen! Gut gemacht Smiley mit geöffnetem Mund

Melaka ist eine sehr charmante Stadt mit einer schönen Flusspromenade, Kolonialbauten der Holländer und einer chinesischen Altstadt.

Melaka

Auf der Jonker Street gibt es viele kleine Läden mit allerlei Kunsthandwerk und endlich konnten wir auch mal richtig Souvenirs shoppen, denn bald geht es ja nach Hause. Wir schickten noch ein Paket mit allerlei Dingen zurück, so dass unsere Rucksäcke jetzt richtig leer sind und nur darauf warten, gefüllt zu werden Smiley mit geöffnetem Mund.

So verbrachten wir die Tage in Melaka mit herumschlendern in den schönen Straßen, besuchten ein Museum über die Baba Nyonyas (chinesische Einwanderer) und waren auch einmal im Kino. Jedes Wochenende findet zudem ein Markt statt, auf dem man auch zahlreiche schöne Souvenirs kaufen kann.

Melaka

Und dann war es soweit: Wir machten uns auf den Weg zum Busbahnhof, um unsere letzte Überlandbusfahrt dieser Reise anzutreten! Der Bus war diesem Anlass auch absolut würdig, denn es war der beste Bus seit Südamerika mit nur 3 Sitzplätzen pro Reihe und jeder Menge Platz. Leider dauerte die Fahrt nur 2 Stunden und schon waren wir mal wieder in KL, zum insgesamt vierten Mal. Wir kennen die Stadt schon in- und auswendig, aber irgendwie gefällt sie uns.

Nachdem wir in unserem altbekanntem The Nest Guesthouse eingechecked hatten, machten wir uns auf, die Malls zu erkunden, diesmal auch um etwas zu kaufen und nicht nur zu schlendern, wie die letzten Male. Wir waren jedoch absolut überfordert von der Auswahl dort und die üblichen Klamottenläden waren in unseren Augen sooo teuer, nachdem wir doch nun ganz andere Preise gewohnt sind und dort ja doch eher europäische Preise verlangt werden. 25€ für ein Tshirt? Wir hatten doch sonst immer DSCN5488welche für max. 5€ auf dem Markt gekauft. Wir fuhren dann nach China Town und im Central Market wurden wir dann doch noch fündig. Die Preise dort waren eher nach unserem Geschmack Zwinkerndes Smiley.

Abends fuhren wir in den sehr indisch geprägten Stadtteil Brickfields, den wir noch nicht kannten. Wir fanden dort ein indisch-vegetarisches Restaurant und aßen dort Masala Thosai und diverse andere indische Leckereien, die soooo lecker waren. Wir rollten danach aus dem Restaurant und hatten mal wieder gerade mal 3,50€ ausgegeben (zu zweit und mit einer Flasche Wasser!). Malaysia ist was das Essen betrifft nochmals wesentlich günstiger als Thailand. Dafür sind die Unterkünfte in der Regel teurer.

Die letzten zwei Nächte in Kuala Lumpur verbrachten wir dann mal ganz anders: in einem 5-Sterne-Hotel! Im Internet hatten wir ein Schnäppchen im Traders Hotel entdeckt und zugeschlagen. Schon beim Eingang wurden uns direkt unsere Rucksäcke abgenommen und dann aufs Zimmer gebracht. Was ein Luxus! Wir hatten mal wieder Glück und wurden beim Check-in upgegradet in ein Zimmer mit Blick auf die Twin Towers. Einfach der Wahnsinn!

DSCN5568_bearbeitet-1

Und dann das Frühstücksbuffet… Es gab einfach ALLES: von richtigen Brötchen über Lachs, Käse, Oliven bis zu Sushi, indischen Currys inkl. Naan und Roti und sogar einen Schokobrunnen. So viel kann man gar nicht essen, aber wir versuchten zumindest mal von allem zu probieren.

Den letzten Abend ließen wir dann in der Sky Bar des Traders Hotels ausklingen mit tollem Blick auf die Towers.

DSCN5641

Nun geht es gleich auf zum Flughafen. Aber nein, noch geht es nicht nach Hause. Ein Highlight Asiens wartet ja noch auf uns! Smiley mit geöffnetem Mund So schnell wird uns Asien dann doch noch nicht los.

Viele Grüße,
Janine & Marcel

Die letzten Fotos von Malaysia gibt’s hier.



Roadtrip durch Malaysia: Nebelwälder, Dschungel, Strände und Regen

26 02 2013

In Georgetown holten wir unseren Mietwagen ab, den wir online gebucht hatten. Obwohl wir die billigste Kategorie gebucht hatten, bekamen wir einen riesigen Toyota. Es stellte sich schnell heraus, dass Marcel das Autofahren nicht verlernt hatte und so ging es über die Penang-Bridge, die längste Brücke Südostasiens, aufs Festland und über die Autobahn Richtung Cameron Highlands. Waren es anfangs noch 33°C, sank die Temperatur sehr schnell, je höher wir in die Berge fuhren. Zwischendurch kamen wir durch unglaublich starken Regen und am Ende lag die Temperatur bei nur noch 18°C. Brrrr! Nachts musste man sich in eine Wolldecke wickeln, was ein sehr ungewohntes Gefühl war.

In Tana Ratah in den Cameron Highlands fanden wir ein schönes Zimmer im Father’s Guesthouse und trafen dort zufällig ein Mädel wieder, welches wir auf der Minibusfahrt von Laos nach Kambodscha kennengelernt hatten. Solche Zufälle gibt es auf Reisen wirklich immer wieder. Wir verbrachten dann einen netten Abend beim Inder mit ihr und schwelgten in Reiseerinnerungen, denn auch ihre Reise geht bald zu Ende. Vorher geht es für sie aber noch nach Borneo, wozu wir ihr einige Tipps geben konnten.

Am nächsten Tag fuhren wir dann etwas durch die Berge. Zuerst ging es auf den höchsten Berg der Gegend auf 2032m, die man komplett mit dem Auto erklimmen kann. In der Nähe gibt es einen sehr schönen Nebelwald, durch den man auf einem Plankenweg laufen kann. Wir entdeckten dort an den Bäumen sehr viele Kannenpflanzen, die wir schon aus Borneo kannten.

DSCN4753_bearbeitet-1

Auf dem Weg nach unten machten wir noch an einer Teeplantage halt und genossen den Ausblick über die grünen Teefelder. Der Tee dort machte aber einen nicht so tollen Eindruck. Die malaysische Firma Boh produziert vor allem für den heimischen Markt und der Tee landet vermehrt in zuckersüßen Instanttee-Mischungen. Nicht so lecker.

DSCN4775_bearbeitet-1

Wandern kann man in den Cameron Highlands auch sehr gut und es gibt mehr oder weniger gut markierte Wanderwege. Mit der Karte, die wir von unserem Guesthouse bekamen, haben wir uns aber nicht verlaufen. Die Wanderung war wunderschön, es ging durch verwunschene Wälder hoch auf einen Berg auf 1800m und anschließend steil zurück über einen Dschungelweg zu einem Wasserfall.

DSCN5018_bearbeitet-1

Zunächst waren wir von den Cameron Highlands nicht so begeistert. Die Orte dort sehen alles andere als schön aus und sind oft auf den malaysischen Tourismus ausgerichtet, was dann sehr kitschig ist. So gibt es an allen Straßen Erdbeer-Souvenirs zu kaufen, worauf die Asiaten sehr abfahren. Erdbeeren werden nämlich dort oben angebaut, weil es dort kühler ist. Wenn man aber die Orte und Straßen verlässt, kann man dort wunderbar wandern und ist mitten in der Natur!

Wir verließen dann die Berge wieder und fuhren zurück in die Wärme. Der Taman Negara Nationalpark war das Ziel. Wir wollten den Park jedoch nicht über den üblichen Touri-Ort betreten. Da wir mit dem Auto ja flexibel sind, wählten wir den nördlichen Zugangspunkt über Kuala Koh, der laut Reiseführer eine ähnliche Erfahrung wie der überlaufene Ort bietet nur viel ruhiger und weniger los. Tja, im Endeffekt waren wir dann komplett alleine in der Dschungellodge. Die Angestellten konnten überhaupt kein Englisch (äußerst merkwürdig in Malaysia, wo sonst selbst die Marktfrauen englisch können) und konnten uns auch keine Infos zu Touren geben. Ein ziemlicher Reinfall. Die Unterkunft war auch ein totales Drecksloch, so dass wir beschlossen am nächsten Tag direkt weiterzufahren. Den Nachmittag über wanderten wir aber noch etwas im Nationalpark und müssen sagen, dass wir wirklich beeindruckt waren. Der Regenwald ist mit 130 Millionen Jahren das älteste Waldgebiet der Erde und blieb von klimatischen Veränderungen weitestgehend verschont. Dort ist es noch absolut ursprünglich und man sieht und hört so viele Vögel.  Die Geräuschkulisse ist beindruckend.

DSCN5071_bearbeitet-1

Leider waren auch unsere “Freunde” die Blutegel, wieder zugegen, die sich natürlich gleich wieder auf uns stürzten. Alle Schutzmaßnahmen nutzten mal wieder nichts, und Janine entdeckte beim Duschen 2 Blutegel, die sich festgesaugt hatten. Schade, dies verleidet einem den Aufenthalt im Regenwald sehr!

Unsere Weiterfahrt Richtung Ostküste führte uns dann anfangs wieder durch traurige Palmölplantagen, für die der komplette Regenwald gerodet wurde. Schon jetzt wissen wir, dass wir in Deutschland vermehrt darauf achten werden, keine Lebensmittel mit DSCN5066_bearbeitet-1Palmöl mehr zu kaufen. Bei konventionellen Lebensmitteln nicht einfach, da das ganze noch nicht mal deklariert wird sondern einfach mit “pflanzlichem Fett” umschrieben wird. Nutella gibt’s auf jeden Fall nicht mehr auf unserem Speiseplan. Das besteht nämlich fast nur aus Palmöl! Trauriges Smiley Später führt die Straße dann aber doch noch durch etwas Regenwald und wir kommen dann in Kuala Terengganu, einem etwas verschlafenen Städtchen an der Ostküste an. Hier sind wir mal wieder richtig abseits jeglicher Touristenströme und anscheinend die einzigen Westler im Ort. Die Ostküste Malaysias ist im Gegensatz zum restlichen Land ziemlich streng muslimisch und man sieht fast nur Frauen mit Kopftuch. Auch Englischkenntnisse gibt es hier fast keine mehr.

Am nächsten Tag fahren wir dann weiter südlich immer an der Küste entlang zum kleinen Surferörtchen Cherating. Leider ist seit unserer Abfahrt im Taman Negara das Wetter nicht mehr so berauschend, es ist stark bewölkt. Wir planen eigentlich, am nächsten Tag einen Surfkurs zu machen und erkundigen uns schonmal in der Surfschule. Am nächsten Morgen regnet es jedoch in Strömen! Und es hört den ganzen Tag nicht mehr auf. Das hatten wir ja seit… wir wissen es gar nicht, wahrscheinlich seit Argentinien nicht mehr! Wir chillen auf unserer Terrasse, lesen und surfen im Internet und hoffen auf Wetterbesserung.

DSCN5258_bearbeitet-1

Leider bietet sich uns am nächsten Tag das gleiche Bild: Regen, Regen, Regen. Also wieder nix mit Surfen. In Cherating gibt es auch wirklich nicht viel zu tun, es ist fast wie ausgestorben. Nur der eine oder andere hartgesottene Surfer trottet mit seinem Surfbrett über die Straße. Umso größer der Zufall, dass wir in diesem unspektakulären Örtchen Petra, Mustafa und den 5-jährigen Jonas trafen, welche wir schon mal flüchtig in Kambodscha am Otres Beach kennengelernt hatten. Die drei sind mit dem Auto von Deutschland über die Seidenstraße hierher gefahren und ihr Auto hatten wir auch schon auf Koh Lanta wiedergesehen. Wir besuchen die drei in ihrem gemütlichen Wohnwagen, der von innen größer ist als es von außen scheint, und plaudern etwas. By the way: Vielen Dank für den Granatapfelsaft Smiley

DSCN5270_bearbeitet-1

Als es am darauffolgenden Tag immer noch regnet, haben wir endgültig die Schnauze voll und fahren Richtung Westküste. Wir landen in dem Badeort Port Dickson, in dem eigentlich nur Malaysier Urlaub machen. Schön ist es hier auch nicht unbedingt und das Wetter immer noch so lala und so werden wir wohl nur eine Nacht bleiben und morgen weiterfahren nach Melaka, wo wir unser Auto wieder abgeben.

Viele Grüße,
Janine & Marcel

Weitere Fotos unseres Roadtrips gibt’s hier.



Langkawi und Kulturenvielfalt in Georgetown, Penang

17 02 2013

Eigentlich hatten wir ja gar nicht vor, auf unserer Reise nochmal nach Malaysia zu gehen. Nachdem wir aber auf Borneo so einen tollen Eindruck von Malaysia gewonnen hatten, beschlossen wir uns noch das Festland bzw. West-Malaysia anzuschauen. Und wir sollten es nicht bereuen. Der positive Eindruck setzte sich fort und wir sind einfach begeistert von Malaysia! Aber von vorne.

Von Koh Lipe setzten wir in 1,5h mit einer Fähre auf die Insel Langkawi über. Den Ausreisestempel aus Thailand holte man sich in einer kleinen Bude am Strand von Koh Lipe. Auf Langkawi angekommen freuten wir uns wie die Schneekönige, mal nicht von Schleppern und Abzockern empfangen zu werden, sondern unbehelligt zum Taxi laufen zu können, welches auch noch einen Festpreis hatte. Wow! Welcome to Malaysia!

angekommen auf Langkawi

Langkawi macht als Stranddestination allerdings nicht so viel her. Der Strand ist ganz schön, aber das Meer eher braun und nicht so einladend. Da wir in Koh Lipe sowieso mehr als genug am Traumstrand gechilled hatten, schauten wir uns lieber mit dem Roller die Insel an. Abends schwelgten wir im leckeren und günstigen indischen Essen mit Masala und Naan Brot.

Von Langkawi fuhren wir dann mal wieder mit der Fähre auf die nächste Insel, Penang. GeorgetownDie Hauptstadt der Insel, Georgetown, begeisterte uns auf Anhieb! Schon als wir durch die kleinen Gassen der Altstadt zu unserem Hostel liefen, spürten wir die besondere Atmosphäre, die von dieser Stadt ausgeht. In Georgetown leben vor allem Chinesen, aber es gibt auch eine große indische Bevölkerung, zudem malaysische Moslems und Christen. Und alle leben friedlich zusammen. An der einen Ecke riecht man die Räucherstäbchen indischer Tempel, an der nächsten Kreuzung ruft der Muezzin zum Gebet und zwei Straßen weiter kommt Weihrauchduft aus einer Kirche. Diese Kulturenvielfalt beeindruckt uns. Auch das Essen ist weltklasse und so schlemmen wir uns vor allem durch die indische Küche und probieren die vegetarischen chinesischen Buffets durch. Sehr lecker sind die “Banana-leaf” Gerichte in den indischen Restaurants. Für umgerechnet etwa 1€ bekommt man ein Bananenblatt mit 3 verschiedenen indischen Currys, dazu Reis, indisches Brot und Dips und darf sich dann noch mehr Curry aus den bereit gestellten Schälchen nehmen. Danach rollt man aus dem Restaurant. Smiley mit geöffnetem Mund

DSCN4663_bearbeitet-1

Es macht Spaß, durch die schöne Altstadt zu schlendern, die seit 2008 Unesco Weltkulturerbe ist. Anders als Luang Prabang wirkt Georgetown aber nicht wie ein Museumsdorf, sondern überall tobt das Leben. Wir fühlen uns einfach wohl hier.

Georgetown

Georgetown hat neben den vielen asiatischen alten Häusern auch einige Kolonialgebäude der Engländer zu bieten, so dass man sich manchmal fragt, ob man noch in Malaysia ist Smiley.

England oder Malaysia?

Beim Schlendern durch die Gassen entdeckt man immer wieder Street Art an den Wänden. Ein beliebtes Fotomotiv für die asiatischen Touristen, die hier Schlange stehen, um sich davor fotografieren zu lassen.

DSCN4647_bearbeitet-1

Während unseres Aufenthalts in Georgetown geht gerade das chinesische Neujahrsfest zu Ende, welches mit einem Fest in der Altstadt gefeiert wird. Laut chinesischem Kalender endet nun das Jahr des Drachen und es beginnt das Jahr der Schlange. Auf diversen Bühnen gibt es Aufführungen, welche auch wieder die kulturelle Vielfalt Georgetowns unterstreichen, denn auf dem chinesischen Neujahrsfest treten auch indische Tänzerinnen auf.

Ab morgen steigen wir mal auf ein komplett anderes Verkehrsmittel um. Wir fahren weder Bus, noch Zug, Fähre, Klapperkahn, Roller, Rikscha, TukTuk, Minivan oder Pickup. Nein, wir werden Auto fahren! Mal sehn, ob Marcel das noch kann Zwinkerndes Smiley. Da hier 1 Liter Benzin nur etwa 0,40€ kostet, ist Malaysia das perfekte Land für einen Roadtrip.

Viele Grüße aus unserer neuen Lieblingsstadt Georgetown,
Janine & Marcel

Weitere Fotos findet ihr hier.



Borneos einzigartige Höhlenwelten

22 10 2012

Einer der Hauptgründe, warum wir nach Borneo wollten, war es, die einzigarten im Dschungel versteckten Höhlen dort zu erkunden. Wir schlugen unser Lager erstmal in Miri auf, einer Stadt im Norden Sarawaks an der Grenze zu Brunei. Von hier aus führte uns ein Tagesausflug in unsere erste Höhle: den Niah Nationalpark. Mitten aus dem Dschungel ragen hohe Karstfelsen, in denen sich eine riesige Höhle versteckt. Vom Nationalparkeingang wandert man etwa 3km bis zur ersten Höhle. Dahinter erstreckt sich die riesige Niah Cave. Bewaffnet mit einer Taschenlampe machen wir uns auf, die Höhle zu erkunden, denn beleuchtet ist hier nichts. Dafür gibt es einen Plankenweg, so dass man sich nicht verlaufen kann. Ab und zu geht es durch völlige Dunkelheit, dann wieder öffnet sich die Höhle zum Tageslicht und man sieht Bäume und Lianen in die Höhle wachsen und das Sonnenlicht, welches wie ein Scheinwerfer in die Höhle strahlt. Die Atmosphäre ist richtig mystisch und es sieht wunderschön aus.

DSCN9629

In der Niah Höhle begegnet man nur wenigen Touristen, meist sind wir komplett allein in dem Höhlenkomplex. Ab und zu sieht man jedoch Arbeiter, die Guano (Fledermauskot) abbauen und in großen Körben wegschleppen, da er als Dünger verkauft wird. Außerdem sind Seile durch die Höhle gespannt, durch die die Arbeiter an bestimmte Vogelnester kommen, die sie einsammeln und an die Chinesen verkaufen. Die Chinesen zahlen dafür einen hohen Preis, denn sie essen die Vogelnester! Das ganze heißt Birdnest Soup und ist eine Spezialität in chinesischen Restaurants Augen rollendes Smiley.

Am nächsten Tag geht es dann mit dem Flugzeug zur nächsten Höhle, dem Mulu Nationalpark, dem größten und bekanntesten von Borneo. Wir sind schon fast da, als mal wieder gelandet im Dschungel :-)der Pilot wieder umdreht, nach Miri zurückfliegt und meint, aufgrund von Wolken könne er nicht landen. Wir sind sehr verwundert, denn vom Fenster sehen wir nur Schäfchenwolken. Das letzte Mal sind wir doch sogar im Gewitter gelandet?!? Also wieder zurück nach Miri. Dort müssen wir dann auf den nächsten Flug warten 3 Stunden später. Es fängt wieder an heftig zu regnen, das Flugzeug startet aber trotzdem. Wahrscheinlich hat dieser Pilot mehr Erfahrung…. Wir landen dann wohlbehalten mitten im Dschungel und dort scheint auch bald wieder die Sonne.

Der Mulu Nationalpark ist definitiv der am besten organisierte Park, den wir je besucht haben. Die Nationalparkverwaltung ist ein modernes Büro mit Computern und allem und das mitten im Dschungel! Auch von unserer Unterkunft sind wir sehr positiv überrascht. Die Höhlen von Mulu bestehen aus Kalkstein und sind eigentlich Korallen, die sich ursprünglich im Meer befanden. Der Regen hat dann in Jahrmillionen große Höhlen geformt und da es in Mulu an 285 Tagen im Jahr regnet, wurden extrem große Höhlen geformt und es entstand mit der “Deer Cave” eine der größten Höhlen der Welt.

Am nächsten Tag steht dann ein vollgepacktes Programm mit vier Höhlenbesichtigungen an. Zuerst geht es mit dem Boot zu den ersten beiden Höhlen. Unterwegs machen wir noch Halt in einem kleinen Dorf, wo natürlich Souvenirs gekauft werden sollen… Dann geht es zur Wind Cave, so genannt, weil dort oft eine kühle Brise durchweht, die sehr angenehm ist. Die Höhlen im Regenwald sind nämlich anders als bei uns in Europa nicht kühl, sondern heiß und stickig. Die Höhle ist aus sehr hellem Gestein mit vielen schönen Formationen. Anschließend laufen wir zur Clearwater Cave. Hier gibt es einen großen unterirdischen Fluss. Auch diese Höhle ist sehr beeindruckend!

Wind Cave

Nachmittags wandern wir dann 3km zur Langs Cave und zur Deer Cave. Auch die Langs Cave hat wunderschöne Gesteinsformationen. Die Deer Cave beeindruckt dann sehr durch ihre Größe. Es ist einfach unglaublich und leider spiegeln die Fotos nicht nur annähernd die Atmosphäre dort wider.

Deer Cave

An der hohen Decke sieht man überall riesige schwarze Flecken, wobei es sich um Kolonien von Millionen von Fledermäusen handelt, die dort tagsüber schlafen. Wir laufen die Deer Cave entlang bis zu einem zweiten Ausgang, wo sich der sogenannte Garden of Eden befindet, ein Stück Regenwald, das komplett von Felsen eingeschlossen ist.

Nachdem wir die Deer Cave verlassen haben, machen wir es uns an einem Aussichtspunkt gemütlich, denn nun heißt es warten auf das allabendliche Spektakel, wenn die Abermillionen von Fledermäusen die Höhle in Schwärmen verlassen, um auf Deer CaveFuttersuche zu gehen. Wir hatten dies schon in der berühmten BBC Reportage “Planet Erde” gesehen und hatten somit wohl ganz andere Vorstellungen. Wir dachten, der Aussichtspunkt sei höher gelegen und näher an der Höhle dran, bis uns einer der Guides aufklärte, dass die Reportage vom Ballon aus gedreht wurde. Tja, im Fernsehn ist halt doch alles anders Zwinkerndes Smiley. Leider fängt es mal wieder an zu regnen und dann ist es nicht sicher, ob die Fledermäuse überhaupt ihre Höhle verlassen. Wir haben jedoch Glück und nach einer halben Stunde warten, geht es los. Ihr könnt euch gerne unser Video ansehen. Am lustigsten sind die Begeisterungsrufe der hinter uns stehenden Malaysier Zwinkerndes Smiley.


YouTube DirektMulu Nationalpark

Am letzten Tag machen wir dann noch eine Tour in die Lagang Cave, die ebenfalls sehr schön aussieht. Diese Höhle ist nicht im üblichen Touristen-Tourprogramm enthalten, so dass wir mit einem anderen Pärchen und unserem Guide alleine dort waren. Hier ist der Schwerpunkt der Tour aber eher die verschiedenen Tiere, die in kompletter Dunkelheit in der Höhle leben (nichts für Zartbesaitete Zwinkerndes Smiley). Zum einen leben dort Würmer, die zu hunderten den Fledermauskot fressen. Dann natürlich die Fledermäuse selbst, die den Tag schlafend an der Decke verbringen. Ansonsten gibt es noch riesige Spinnen, Kakerlaken, Krebse und anderes Getier. Alle diese Tiere sind eigene Arten, die sich an das Leben in völliger Dunkelheit angepasst haben und somit auch keine Augen haben.

Lagang Cave

Eigentlich wollten wir noch eine Nachtwanderung durch den Regenwald machen, doch diese wurde leider abgesagt, da es während unserer Zeit dort jeden Abend sehr stark geregnet hat.

Die Höhlen waren auf jeden Fall ein absolutes Highlight unseres Aufenthalts auf Borneo. Auch wenn die Höhlen von Mulu spektakulärer sind, würden wir jedem empfehlen, sich auch die Niah Höhlen anzusehen, am besten vor Mulu. Der Vorteil dort ist, dass man keinen Guide braucht und nur wenige Touristen trifft, so dass die Atmosphäre eine ganz andere ist. Mulu ist sehr touristisch und durchorganisiert und man darf die Höhlen leider nicht ohne Tour betreten. Aber es war natürlich trotzdem eine wunderbare Erfahrung!

Nach nochmals 1,5 Tagen in KL heißt es dann Abschied nehmen von Malaysia, was uns nicht ganz leicht fällt. Malaysia hat uns einfach begeistert und wir haben uns immer so wohl gefühlt, ganz anders als in Indonesien. Die Menschen sind so freundlich, vor allem die chinesischen Malaysier. Vielleicht sollten wir doch noch mal nach China? 😉

Viele Grüße aus Mulu,
Janine & Marcel

Weitere Fotos unserer Höhlenabenteuer gibt’s hier.



Schlemmen und Inselhopping in Kota Kinabalu

14 10 2012

Von den Bergen soll es nun nach Kota Kinabalu gehen, der Hauptstadt des Sabah Bundesstaates. Angeblich soll um 11:00 Uhr vom Nationalparkeingang ein Bus nach KK fahren. Es regnet mal wieder Bindfäden und wir warten insgesamt eine geschlagene Stunde und kein Bus kommt vorbei, nur andauernd welche in die entgegengesetzte Richtung. Schließlich hören wir uns doch mal die Angebote der Taxifahrer an, die uns schon längere Zeit umwerben. Und siehe da: es kostet nur 25 Ringgit (6,30€) pro Person für die eineinhalb-stündige Fahrt nach KK, somit nur 10 Ringgit mehr als der Bus. Super, hätten wir uns doch mal eher mit den Taxifahrern beschäftigen sollen… Wir dachten, das würde sicher über 100 Ringgit kosten. So kommen wir dann doch noch sehr komfortabel nach KK.

Nach dem fast ungenießbaren Essen in der Mountain Lodge am Berg freuen wir uns schon auf die kulinarischen Genüsse, die KK zu bieten hat. Highlight ist auf jeden Fall der Nachtmarkt direkt am Meer, den man sich ungefähr so vorstellen kann wie ein Straßenfest in Deutschland, nur dass dieser jeden Abend aufgebaut wird.  Wer Seafood mag, ist hier auf jeden Fall im Paradies. Es gibt riesige gegrillte frische Fische für umgerechnet 3€, auch Meeresfrüchte gibt es in Hülle und Fülle. Für Vegetarier gibt es gebratene Nudeln, gegrillten Mais und diverse andere Leckereien wie gebackene Süßkartoffeln. Wir haben uns erstmal durch die diversen Stände gegessen Smiley mit herausgestreckter Zunge.

Nachtmarkt KK

Auch mittags gibt es einen tollen Ort zum essen und zwar im 1. Stock des Central Markets. Dort gibt es diverse Nasi Campur Stände, das sind Stände mit vorgekochtem Essen und man zeigt einfach darauf, was man möchte und bekommt das ganze dann mit Reis serviert für umgerechnet 1,25€. Janine liebt das Nasi Campur, denn sie kann sich alles mit ganz viel Gemüse aussuchen und bekommt kein Fleisch untergejubelt. Sonst eine Seltenheit. Selbst wenn man Gemüsegerichte bestellt, ist sehr oft irgendein Fleisch- oder Fischstück mit drin.

Nasi Campur Stände im Central Market

Wenn man genug vom asiatischen Essen hat, kann man den riesigen Supermarkt in der Sabah Shopping Mall besuchen. Dort gibt es Unmengen von importierten Lebensmitteln wie Haribos, Babybel, Schwartau Marmelade und sogar ein Bio-Regal mit Sonnentor-Bio-Tees! Echt Wahnsinn, wohin deutsche Bio-Produkte so exportiert werden. Natürlich alles wahnsinnig teuer, aber ab und zu siegen halt die Gelüste…

Haribos!!!

Neben essen haben wir natürlich auch noch was anderes gemacht, und zwar Inselhopping im vor Kota Kinabalu gelegenen Nationalpark. Dort gibt es 5 kleine Inseln mit schönen Stränden und ganz guten Schnorchelmöglichkeiten. Wir besuchen an einem Tag zwei dieser Inseln und chillen dort etwas am Strand.

Panoramabild 1_bearbeitet-1

Janine schnorchelt auch etwas und sieht viele bunte Fische, auch wenn die Korallen teilweise sehr stark beschädigt sind. Die Inseln werden auch von vielen chinesischen Touristen besucht, welche eine Kuriosität für sich darstellen. Manche Chinesinnen gehen mit einer Art Ganzkörperkondom ins Wasser, um auch ja nicht braun zu werden. Viele haben zum Schnorcheln Schwimmwesten an, da sie wohl nicht schwimmen können. Die Schnorchler sehen dann aus wie ein Haufen Schiffsbrüchiger Zwinkerndes Smiley.

P1120885In KK wird auch fleißig das Oktoberfest gefeiert. Wir waren einen Abend in einem asiatischen Restaurant essen und im Pub nebenan stieg eine Oktoberfestparty inkl. Paulaner Bier und bayrischer Blasmusik. Echt lustig. Die Asiaten fahren da total drauf ab.

Sonntagsmorgens besuchten wir noch den Sonntagsmarkt in der Gaya Street, ein wöchentlicher Markt, bei dem man Obst und Gemüse, Haushaltswaren, aber auch allerlei Kitsch kaufen kann. Zudem gibt es leider auch Haustiere im Käfig zu verkaufen. Die armen Katzen, Hunde und Hasen haben uns echt leid getan, wie sie da in der Hitze in ihrem Käfig vor sich hinschmoren Trauriges Smiley. Aber keine Angst, sie scheinen nicht zum essen zum Verkauf zu stehen, sondern dem Zubehör nach zu urteilen, wirklich als Haustiere…

Morgen geht es dann weiter in das kleine Sultanat Brunei. Mal gespannt, was uns dort erwartet.

Viele Grüße aus Kota Kinabalu,
Janine & Marcel

Weitere Fotos von KK hier.



Am Fuße des höchsten Bergs Südostasiens

11 10 2012

Der Mount Kinabalu ist mit 4095m der höchste Berg zwischen Neuguinea und dem Himalaya und somit der höchste Berg Südostasiens. Auf die zweitägige Besteigung verzichten wir mal, denn von Bergen haben wir eigentlich erst mal genug. Der Kinabalu Nationalpark rund um den Berg ist jedoch einen Aufenthalt wert, denn es gibt gut erhaltene Bergregenwälder und seltene Pflanzen.

Als der Bus uns am Nationalparkeingang auf 1600m rauslässt, bekommen wir erstmal Aussicht von unserer Mountain Lodgeeinen Kälteschock, denn es sind etwa 19°C und es ist sehr neblig. Nach 6 Wochen tropischer Hitze mal wieder sehr ungewohnt. Zum Glück wird es nachts nicht so kalt wie in Südamerika, aber dennoch müssen wir uns mal wieder in 2 Wolldecken einwickeln, denn Heizung gibt es natürlich nicht. Abends fängt es an zu regnen und es kommen wieder Wassermaßen vom Himmel, dass man schon denkt, die Welt geht unter. Es regnet fast die ganze Nacht, morgens haben wir jedoch Glück. Es ist zumindest trocken, wenn auch sehr neblig.

Im Nationalpark gibt es diverse gut markierte Wanderwege. Wir fangen morgens mit einem kürzeren Weg durch den Nebelwald an. Die Atmosphäre im Wald ist wunderbar verwunschen. Nebelwälder gefallen uns von allen tropischen Wäldern definitiv am besten! Smiley

Mount Kinabalu Nationalpark

Um 11:00 Uhr nehmen wir dann an einer einstündigen Führung durch den Wald teil, während der uns diverse Pflanzen erklärt werden. Eine sehr schöne Pflanze ist die Kannenpflanze, eine fleischfressende Pflanze, die Insekten anlockt. Diese werden dann in der Kanne der Pflanze verdaut. In Borneo gibt es 34 Arten der Kannenpflanze, die meisten Arten weltweit. Leider sieht man diese trotzdem nicht so häufig, da sie wahrscheinlich sehr tief in den Wäldern wachsen.

Kannenpflanze

Zudem sahen wir die Rattan-Pflanze. Genau, die Pflanze, aus der die Möbel gemacht werden. Die Pflanze ist sehr stachelig und schlängelt sich wie eine Liane die Bäume hoch. Außerdem gibt es im Park wilde Bananen und sehr viele schöne Orchideen-Arten, darunter auch die kleinste Orchidee der Welt.

Mount Kinabalu Nationalpark

Nach der Führung machten wir noch eine weitere Wanderung durch den Wald, bevor wir zurück in unsere Mountain Lodge gingen. Kurz nach unserer Rückkehr fing es wieder an in Strömen zu regnen, so dass wir doch noch Glück mit dem Wetter hatten. Smiley mit geöffnetem Mund

Der Besuch im Kinabalu Nationalpark war wirklich wunderbar. Für die Wanderungen war das kühle Wetter auch sehr angenehm!

Viele Grüße aus dem Kinabalu-Nationalpark,
Janine & Marcel

Weitere Fotos vom Park gibt’s hier.



Sandakan – ein Affentheater

9 10 2012

Das Abenteuer Borneo fing schon mit dem Flug von KL nach Sandakan, einer Stadt im Nordosten Borneos, an, denn dieser war der schlimmste unseres Lebens! Bis kurz vor Sandakan war alles in Ordnung, dann wollte der Pilot zur Landung ansetzen. Kurz vor der Landung zog er die Maschine wieder hoch, da er wohl keinen Sichtkontakt hatte aufgrund eines Gewitters. Wir flogen dann über Sandakan im Kreis durch die Gewitterwolken. Es blitzte am laufenden Band und teilweise sah man nur gelbe Wolken vor dem Fenster. Es war totenstill im Flugzeug und alle hofften nur, dass der Pilot doch noch landen konnte. Gott sei Dank ging dann doch alles gut und beim zweiten Versuch glückte die Landung. Wir fanden uns mitten in einem tropischen Platzregen wieder: Willkommen auf Borneo Smiley!

Sandakan präsentierte sich wider Erwarten als sehr moderne Stadt mit neu gestalteter schöner Uferpromenade. Die Stadt ist wirklich sehr angenehm und unser Hostel “Harbourside Backpackers” auch sehr neu, modern und schön. Am ersten Tag organisierten wir als erstes unsere Dschungeltour an den Kinabatangan River für den übernächsten Tag. Danach machten wir uns auf, ein wenig Sandakan anzuschauen. Viel gibt es nicht zu sehen, aber der Friedhof ist sehr interessant, denn es gibt chinesische, japanische und christliche Gräber zu sehen.

Friedhof Sandakan

Die Engländer haben hier auch ihre Spuren hinterlassen, denn oben auf dem Berg gibt es ein Teahouse mit sehr gepflegtem englischen Rasen. Leider viel zu teuer, um dort einen Tee zu trinken und außerdem sowieso viel zu heiß….

Am darauffolgenden Tag fahren wir zum Sepilok Orang-Utan Rehabilitation Centre, der Hauptsehenswürdigkeit von Sandakan. Das Zentrum ist eine Auffangstation für Orang-Utans, die durch Rodung ihr Zuhause verloren haben und irgendwo aufgegriffen wurden. Sie werden hier wieder an die Wildnis wieder herangeführt und wenn alles gut läuft irgendwann wieder ausgewildert. Um 10 Uhr jeden Tag ist Fütterung und die beste Gelegenheit, die Orang-Utans aus nächster Nähe zu bewundern, da sie sich ansonsten frei in dem großen Regenwaldreservat bewegen können.

Sepilok Orang Utan Rehabilitation Centre

Ein tolles Erlebnis, diese tollen Tiere so nah zu sehen!

Anschließend machen wir noch einen Abstecher zum nahegelegenen Rainforest Discovery Centre. Hier kann man auf einer Brücke durch die Baumwipfel spazieren oder auf normalen Pfaden am Boden durch den Regenwald wandern. Wir erkunden zuerst die Brücke durch die Baumwipfel. Da es aber gerade Mittag ist und brütend heiß, lässt sich kein Tier blicken. Wir wandern danach noch für 2 Stunden durch den Regenwald, bevor wir uns nassgeschwitzt mit dem lokalen Bus auf den Rückweg nach Sandakan machen.

Rainforest Discovery Centre

Am nächsten Tag ging es dann in eine Lodge am Kinabatangan Fluss, dem längsten Fluss Borneos. Auf dem Weg dorthin wurde uns allerdings so richtig klar, wieviel Regenwald schon gerodet wurde, denn es geht kilometerweit durch öde Palmölplantagen. Kein schöner Anblick Trauriges Smiley. In unserer Lodge angekommen, geht es dann auch gleich aufs Boot und raus auf den Dschungelfluss. Schon nach kurzer Zeit sahen wir die ersten Affen und es folgten noch viele weitere. Neben einem Orang-Utan sahen wir sehr, sehr viele Makaken sowie die Prosboscis Affen bzw. Nasenaffen, für die Borneo sehr bekannt ist. Leider kamen wir dann in ein tropisches Gewitter und waren innerhalb 5 Minuten durchnässt bis auf die Haut trotz Regenjacke. Das war echt Wahnsinn. Solche Wassermassen! Unser Guide brachte uns dann zu einem kleinen Unterstand, wo wir abwarteten, bis das Gröbste vorbei war. Danach machten wir uns auf den Rückweg. Es regnete immer noch leicht und vor allem blitzte und donnerte es noch ziemlich stark, was auf dem kleinen Bötchen mitten auf dem Fluss doch recht unheimlich war. Unserem Guide schien das alles jedoch nicht so viel auszumachen.

Abends machte wir noch eine kleine Nachtwanderung durch den Dschungel und am nächsten Morgen früh um 6 Uhr nochmal eine Bootsfahrt, diesmal ohne Regen. Wir sahen wieder Unmengen von Affen, außerdem zwei Krokodile, Kingfisher Vögel, Hornbill Vögel und eine Echse.

Kinabatangan River

Die Tour auf dem Kinabatangan Fluss war schön, konnte jedoch nicht die Pampas Tour in Bolivien toppen, was aber evtl. auch am nicht so tollen Wetter lag. Nichtsdestotrotz war es toll, die verschiedenen Affenarten Borneos zu sehen, welche sich ja von jenen im südamerikanischen Regenwald unterscheiden. Der Kinabatangan Fluss hat auf jeden Fall eine reiche Tierwelt. Wenn man Glück hat (wir hatten es leider nicht), sieht man sogar Dschungel-Elefanten! Außerdem ist es schön, mal wieder mitten in der Natur zu sein.

Viele Grüße aus dem tierreichen Borneo,
Janine & Marcel

Weitere Fotos unserer Dschungelabenteuer gibt’s hier.



Kuala Lumpur

5 10 2012

Zum ersten Mal auf unserer Reise kommen wir in eine Stadt, in der wir schonmal waren. 2008 besuchten wir bereits KL und waren somit gespannt, was sich so alles wohl verändert hat. Und man kann sagen: einiges! KL ist viel moderner geworden und man merkt an allen Ecken und Enden, dass Singapur das große Vorbild ist. Im Rahmen der “Vision 2020”, eine Initiative der malaysischen Regierung, nach der Malaysia 2020 zu den ersten großen Industrienationen der Welt gehören möchte, wurde KL ganz schön modernisiert und zu einer ziemlich lebenswerten Stadt gemacht. Es gibt einen kostenlosen Stadtbus, der zwischen Chinatown, den Petronas Twin Towers und Bukit Bintag, dem Shopping- und Ausgehviertel, pendelt, eine 1km lange klimatisierte (!) Fußgängerbrücke, die einen schnell und bequem von Bukit Bintang direkt in die Shoppingmall in den Petronas Towers bringt und jeden Abend schöne beleuchtete Wasserspiele im Park vor den Twin Towers. Gleichzeitig hat sich KL aber noch jede Menge Authentizität bewahrt.

Wir verzichteten diesmal auf den teuren Besuch des Fernsehturms und der Twin Towers (2008 konnte man noch kostenlos auf die Skybridge zwischen den Türmen), sondern nahmen an einer kostenlosen Stadtführung durch das Regierungsviertel teil, welche recht interessant war. Wir erfuhren auch, woher Kuala Lumpur seinen Namen hat, nämlich von dieser kleinen unscheinbaren Flussmündung:

Kuala Lumpur

Kuala Lumpur bedeutet nämlich “schlammige Flussmündung”. Ansonsten besuchten wir noch im Rahmen der Stadtführung das Regierungsviertel um den Merdeka Square und eine kleine Galerie mit alten Fotos von KL.

Natürlich schauten wir uns auch die Twin Towers nochmal an und vor allem nachts ist der Anblick einfach gigantisch und wahrscheinlich die schönsten Wolkenkratzer der Welt Cooles Smiley.

Petronas Twin Towers

Trotz der Modernität Kuala Lumpurs hat man auch viel asiatische Kultur wie z.B. in der Jalan Alor, der “Fressgass” KLs mit einfachen günstigen “Plastikstuhl-Restaurants” oder Straßenständen mit dem besten Essen. Lecker war z.B. dieser Stand mit diversen Fleisch- oder Gemüsespießen, die man sich nach Belieben aussucht und dann frisch gegrillt werden.

Jalan Alor

Auch ein Besuch des Chow Kit Marktes macht Spaß, wenn er auch etwas gewöhnungsbedürftig ist. Neben Unmengen an Gemüse, tropischen Früchten und Gewürzen gibt es nämlich auch ganze Rinderköpfe. Bääääh!

Rinderköpfe auf dem Chow Kit Markt

Janine probierte auch noch etwas Neues aus, und zwar ein Fish Spa, eine besondere Form der Pediküre. Man hält seine Füße in ein Becken mit kleinen speziellen Fischen, die sich von abgestorbenen Hautschuppen ernähren. Somit essen die Fische die Hornhaut weg! Ist gar nicht so schlimm, wie es sich anhört, auch wenn es anfangs etwas gewöhnungsbedürftig ist. Es kitzelt halt ein wenig. Ist aber sehr effektiv und die Füße sind danach glatt und seidig, besser als jeder Bimsstein Zwinkerndes Smiley. Die Fish Spas werden übrigens auch in Deutschland immer beliebter.

Fish Spa

Nun geht es auf vom Großstadtdschungel in den richtigen Dschungel nach Borneo! Smiley mit geöffnetem Mund

Viele Grüße aus KL,
Janine & Marcel

Weitere Fotos aus KL hier.