Erfrischende Kühle auf dem Bolaven-Plateau und chillen auf den 4000 Inseln

29 11 2012

Von Savannakhet nach Pakse nahmen wir die letzte Fahrt mit dem öffentlichen Bus in Laos auf uns und fuhren in 5 Stunden nach Pakse, diesmal wieder ohne Klimaanlage dafür mit Fenstern, die sich öffnen lassen, was das Ganze erträglich machte. Sehr lustig sind die Verkäuferinnen, die während der kurzen Pausen mit Essen beladen in den Bus stürmen und lauthals ihre Waren anpreisen.

Verkäuferinnen im Bus

Was für ein Fleisch auf den Spießen das war, konnten wir leider nicht herausfinden. Es sah jedenfalls sehr merkwürdig aus, wie eine Art Frosch Augen rollendes Smiley.

In Pakse blieben wir nur eine Nacht, um uns Motorräder für den nächsten Tag zu organisieren, denn wir wollten auf eigene Faust auf das erfrischend kühle Bolaven-Plateau (1200m). Für Janine gab es einen Automatik-Roller und Marcel nahm wieder das halbautomatische kleine Motorrad, welches um die Hälfte billiger ist als der normale Roller.

Am nächsten Morgen ging es dann früh los in die Berge. Dort gibt es vor allem Wasserfälle, Wasserfälle und Kaffee zu sehen. Bereits am ersten Tag gab es 4 Wasserfälle zu bestaunen.

Wasserfall in Tad Lo

Soung Wasserfall bei Tad Lo

 

Wir übernachteten in einem kleinen Örtchen namens Tad Lo, wo wir in unserem Gästehaus leider Besuch von einer Kakerlaken-Familie bekamen. Dies war bis jetzt erst einmal in Indonesien passiert und die Nacht war dann nicht sehr angenehm mit dem Gedanken an die krabbelnden Kakerlaken im Bad nebenan. So wollten wir diesmal zu drastischeren Maßnahmen greifen und Marcel fragte die Gästehausbesitzerin in

Tad FanZeichensprache (was allein schon ein ganzes Theaterstück wert wäre Zwinkerndes Smiley, denn Englisch wurde hier nicht gesprochen) nach einem Kakerlaken-Vernichtungsmittel. Sie hatte auch eins da und wir sprühten das Bad ein. Wir hatten nicht so viel Hoffnung, da die Viecher alles zu überleben scheinen, aber siehe da: Bereits nach 5 Minuten lagen alle Kakerlaken mausetot da. So war die Nachtruhe wieder hergestellt.

Am nächsten Morgen fuhren auf den höchsten Teil des Plateaus, wo es tagsüber nur ca. 24°C waren, was sehr angenehm war. Auch dort gab es wieder 3 Wasserfälle zu sehen.

Außerdem wird dort sehr viel Kaffee angebaut. Die vielen kleinen Farmer haben sich zu einer größeren Kooperative zusammengeschlossen und auch das Fair Trade Siegel erhalten. Dort probierten wir auch ein Tässchen des laotischen Kaffees, welcher sehr lecker aber auch sehr stark war.

Zurück in Pakse organisierten wir die Fahrt auf die 4000 Inseln für den nächsten Tag und aßen wieder bei unserem Lieblingsinder “Jasmin”, wo man für 5€ für 2 Personen mit Getränken den ganzen Tisch voller indischer Leckereien hat und danach pappsatt ist Smiley.

Die 4000 Inseln sind viele kleine Inseln ganz im Süden von Laos an der kambodschanischen Grenze. Der Mekong ist hier sehr flach und dafür sehr breit und vor allem in der Trockenzeit gibt es sehr viele kleine Inseln. Ob es wirklich 4000 sind, hat wohl keiner so richtig nachgezählt… Wir setzen mit einem Boot direkt in den Süden von Don Det über, dem ruhigen Teil dieser Insel. Die Unterkünfte sind alle seeeehr basic. Unsere minimalen Mindestanforderungen (gute Matratze, Bad mit Toilettenspülung UND Waschbecken) können hier leider nicht erfüllt werden Zwinkerndes Smiley. Wenn das Bad nicht gleich außenliegend ist, hat es meistens keine Toilettenspülung (es wird mit einem Eimer Wasser nachgekippt) und Waschbecken sind auch nicht vorhanden. Die einzige Alternative ist ein Luxusresort auf Don Khon mit schwimmenden Zimmern auf einem Floß für 70 USD die Nacht, was dann doch zu teuer ist. Dazwischen scheint es nichts zu geben. Wir finden dann aber doch noch einen Bungalow mit immerhin Spülung (wenn auch ohne Waschbecken) und ein annehmbares Bett und 2 Hängematten auf der Terrasse für 6€ die Nacht. Billig ist es ja hier. Wenn man will, kann man auch schon für 3€ die Nacht schlafen.

extreme Hängematting

Die Insel sieht aber wirklich sehr schön aus mit ganz vielen Kokospalmen und kleinen Sandwegen. Fast wie eine Südseeinsel, nur ohne Meer und Strand, dafür mit Mekong vor der Tür. Es ist wirklich ruhig und entspannt und wir verbringen die Tage fast ausschließlich in der Hängematte und lesen. Ab und zu fahren wir auch mit dem Fahrrad über die Insel und setzen über die von den Franzosen errichte Brücke auf die Nachbarinsel Don Khon über. Dort gibt es auch noch einige verfallene Kolonialgebäude der Franzosen.

4000 Inseln

Somit neigen sich die Tage in Laos einem entspannten Ende entgegen. 25 Tage haben wir nun in diesem Land verbracht und es hat uns sehr gefallen. Auch wenn es sich zwischen Luang Prabang und Vientiane sehr touristisch zugeht, ist vor allem Luang Prabang auf jeden Fall einen Besuch wert. In Zentral- und Südlaos sind dann etwas weniger Touristen unterwegs und man sieht noch viele ursprüngliche Dörfer. Aber eins ist klar: Laos hat den mit grooooßem Abstand schlechtesten Transport unser bisherigen Reise! Somit ziehen sich Wege, die auf der Landkarte ganz kurz aussehen, zu endlosen Stunden. Wir haben einige Reisende getroffen, die nur 2-3 Wochen in Laos in ihrem normalen Jahresurlaub unterwegs waren und ziemlich geschafft waren, da sie sich zu viel vorgenommen hatten und dabei den schleichenden Transport nicht eingerechnet hatten. Also entweder weniger vornehmen oder viel Zeit mitbringen so wie wir Smiley.

Viele Grüße,
Janine & Marcel

Die restlichen Fotos von Laos gibt’s hier.



Zentral-Laos: Konglor Cave und Savannakhet

23 11 2012

Von im Reisebüro oder Guesthouse gebuchten Transport hatten wir erstmal die Schnauze voll. Bekommt man doch da nie genau das, was man möchte und wird dann mit anderen Touris in einen kaputten Kleinbus gezwängt, wofür man auch noch viel Geld zahlt (nennt sich dann nämlich VIP Bus Zwinkerndes Smiley). Wir fahren lieber mit den Einheimischen. Da hat man was zu schauen und kriegt auch mal das normale Leben mit. Irgendwie kriegt man in Laos aber auch keine richtigen Aussagen, wann denn die normalen Busse fahren, so dass wir einfach dann mal auf gut Glück zum Busbahnhof sind und unsere Fahrt endlich mal wieder selbst organisieren wollten. Wir landeten dann in einem bequemen klimatisierten Bus, der sogar direkt bis Nahin fuhr, einem kleinen Ort am Rande des Phou Hin Bun Nationalparks, wo sich die Konglor Cave befindet.

Zum ersten Mal in Laos waren wir in einem Ort, wo so gut wie kein Englisch gesprochen wurde und gleich waren die Menschen viel freundlicher als auf der üblichen Touri-Route. Am nächsten Tag mieteten wir uns ein kleines Motorrad, diesmal mit richtiger Gangschaltung (was anderes gab es in dem Ort nicht), was Marcel aber recht schnell lernte Smiley. Damit fuhren wir dann die 50km zur Konglor Cave auf einer traumhaften Strecke umgeben von Karstbergen und durch kleine Dörfer. Teilweise war es erschreckend hier mal zu sehen, wie ärmlich die Menschen wirklich in Laos leben. Es gibt nur kleine Holzhäuser und die ganze Familie lebt dort in einem Raum und schläft auf dem Boden. Es gibt keine Toiletten geschweige denn Badezimmer. Die Felder werden alle von Hand beackert. Zwischendurch gibt es immer mal wieder auch große Steinhäuser, aber das meiste sind Holzhütten auf Stelzen.

Dörfer

An der Höhle angekommen, ging es dann direkt auf ein kleines Boot. Denn das Besondere an dieser Höhle ist, dass es ein unterirdischer Fluss ist, der durchs Gestein fließt und man diesen komplett per Boot durchfahren kann. Gewappnet mit einer Taschenlampe ging es dann mit dem Boot in völlige Schwärze hinein. Der Bootsführer schien aber immer genau zu wissen, wo er lang fahren muss. Zwischendurch stiegen wir auch mal aus, um eine kleine Runde durch eine größere Halle mit Stalaktiten und Stalagmiten zu laufen. Außerdem mussten wir an zwei kleineren Wasserfällen oder eher Stromschnellen austeigen, während die zwei Bootsführer das Boot darüber hievten. Nach etwa 6km hatten wir dann das andere Ende erreicht. Nach einer kleinen Pause ging es dann den gleichen Weg wieder zurück durch die Höhle auf die andere Seite. Auch wenn wir auf Borneo schon so viele verschiedene Höhlen gesehen haben, lohnt sich diese Höhle durch die Bootstour dennoch, denn mit dem Boot sind wir da noch nie durch gefahren Smiley.

Eingang Konglor Cave

Anschließend ging es mit dem Motorrad wieder zurück und nochmal zu einem Aussichtspunkt mit super Aussicht auf die Karstberge. An diesem Aussichtspunkt trafen wir auf einen Motorradfahrer, den wir später in Savannakhet wiedertreffen sollten und dann erfuhren, dass er mit seinem Motorrad von England aus bis hierher gefahren ist. Wahnsinn! Smiley mit geöffnetem Mund

Am nächsten Tag nahmen wir einen Bus nach Thakek und stiegen dort um in einen Bus nach Savannakhet, die zweitgrößte Stadt von Laos. Dieser Bus war der absolute Horror, denn die Klimaanlage funktionierte nicht (es wurde noch verzweifelt versucht diese zu reparieren, jedoch ohne Erfolg) und anders als bei den nicht-klimatisierten Busse konnte man die Fenster nicht öffnen. Es war eine Sauna und bereits nach kurzer Zeit waren wir schweißgebadet. Hinzu kam, dass noch schön ein Motorrad in den Mittelgang verfrachtet wurde und wenn man hinten saß, musste man erstmal über das Motorrad klettern. Außerdem war der Bus so voll, dass die Leute noch auf Plastikhockern im Gang saßen.

Busfahrt ohne AC bei 35°C ohne zu öffnende Fenster und mit vollgestelltem Mittelgang. Was ein Spaß :-)

Wir machten drei Kreuze, als wir nach 2 Stunden glücklicherweise schon aussteigen konnten. Uns tat das andere deutsche Pärchen leid, welches mit uns im Bus war, und noch weitere 5 Stunden bis Pakse weiterfahren wollte.

Savannakhet ist eine weitere sehr ruhige Stadt mit ein paar kolonialen Gebäuden der Franzosen. Das Besondere ist die katholische Kirche auf einem zentralen Platz, denn in Savannakhet leben einige Christen.

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Auf unserem Spaziergang durch die Stadt entdeckten wir eine kleine Schule oder auch eine Art Kindergarten, denn die Kinder waren sehr jung und trugen auch keine Schuluniform wie sonst in Laos üblich. Die Kinder winkten uns fröhlich zu und wollten unbedingt fotografiert werden und hüften vor der Kamera auf und ab.

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Da der Kindergarten sehr ärmlich aussah (es gab gerade Mittagessen, welches nur aus trockenem Reis mit Wasser und 2 Kohlfetzen bestand), beschlossen wir spontan, dem Kindergarten ein Geschenk zu machen. Wir liefen los zu einem kleinen Laden und erstanden einige Buntstifte, Wachsmalstifte und Papier, welches wir der Lehrerin überreichten. Die Kinder freuten sich sehr, wir mussten ihnen jedoch erstmal zeigen, wie das mit dem malen so geht. Es war ein tolles Erlebnis und wir hoffen, dass die Kinder fleißig weiter malen Smiley.

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Ansonsten verbrachten wir in Savannakhet noch einen schönen Abend mit den Hamburgern  Hanna und Ricardo. Leider trennten sich unsere Wege schon am nächsten Tag am Busbahnhof, da die beiden nach Vietnam weiterreisen und wir weiter in den Süden von Laos. Schade, vielleicht auf ein Wiedersehen in Thailand Smiley mit geöffnetem Mund!

Viele Grüße,
Janine & Marcel

Die weiteren Fotos findet ihr hier.



Vientiane – die wohl ruhigste Hauptstadt Südostasiens

18 11 2012

Vientiane kann man wohl eher als Hauptdorf denn als Hauptstadt bezeichnen, denn die Stadt hat gerade mal 350.000 Einwohner und seeehr wenig Verkehr, so dass man immer problemlos die Straße überqueren kann (sonst in Asien eine Seltenheit).

Auch hier ist der Nachtmarkt am Mekongufer sehr ruhig und hauptsächlich auf Touris ausgerichtet wie schon in Luang Prabang und wir vermissen schon etwas die wuseligen Nachtmärkte voll mit Essensständen, die wir aus Malaysia und Thailand gewohnt sind.

Die Stadt selbst ist schnell erkundet. Es gibt eine Art Triumphbogen und eine goldene Stupa (That Luang) aus dem 16. Jahrhundert.

Triumphbogen Vientiane

That Luang
Ein kleiner Ausflug führt uns noch in den Buddah Park außerhalb der Stadt. Hierhin geht es mit dem lokalen Bus. Zuerst ist der Bus noch klimatisiert und komfortabel. Dann jedoch steigen wir in eine absolute Schrottkiste um und wir wundern uns mal wieder, was für gute Autos in Deutschland abgewrackt werden, wenn doch auch so ein Teil noch fährt: Smiley mit herausgestreckter Zunge

lokaler Bus

Der Park wurde in den 1960er Jahren von einem laotischen Künstler  und gleichzeitig Philosoph und Priester errichtet und enthält verschiedene Statuen aus dem Hinduismus, dem Buddhismus und laotischer Folklore. Darunter natürlich auch der berühmte liegende Buddah.

Buddah Park Vientiane

Am nördlichen Ende steht ein riesiger “Betonkürbis”, in dessen Inneren die 3 Ebenen Hölle, Erde und Paradies symbolisieren sollen. Vom Dach des Kürbis hat man einen schönen Blick auf die Anlage. Man sollte aber etwas schwindelfrei sein, da es nur ein 10cm hohes Geländer gibt.

Da die Stadt sonst nicht so viel bietet, geht es morgen weiter Richtung Süden… Ein paar weitere Fotos aus Laos gibt es hier.

Viele Grüße aus Vientiane,
Janine & Marcel



Vang Vieng – der Ballermann von Laos

16 11 2012

Von Luang Prabang ging es via Minivan Richtung Vang Vieng. Die Fahrt war auf der bisherigen Reise die mit Abstand unkomfortabelste, denn der Minivan war total schrottig und sehr unbequem und nach 6 Stunden Holperpiste waren wir dann doch endlich da.

Vang Vieng war bis vor kurzem noch das Drogen”paradies” von Südostasien. Jeden Tag reisten Hunderte von zumeist jungen Backpackern an, um sich in einem Reifenschlauch den Fluss runtertreiben zu lassen (das sogenannte Tubing) und sich nebenbei mit Bier oder billigem Fusel zuzudröhnen. Nebenbei gab es auch diverse Drogen wie Pilze und Opium ganz normal im Restaurant zu kaufen. Aufgrund dieser Kombination sind in Vang Vieng in den letzten Jahren Dutzende Backpacker gestorben. Diesem verrückten Treiben wurde vor etwa 2 Monaten ein Riegel vorgeschoben. Aufgrund massivem Druck aus dem Ausland hat die laotische Regierung alle Bars am Flussufer schließen lassen, den Drogenverkauf verboten und eine Sperrstunde um 22.30h angeordnet, zu der alle Bars und Restaurants schließen müssen.

Aufgrund der neuen Bedingungen dachten wir, geben wir Vang Vieng eine Chance, Vang Viengdenn die Landschaft soll traumhaft sein und zudem liegt der Ort sowieso auf unserer Route. Viel los ist nicht mehr in dem Ort. Es gibt hunderte Restaurants und Gästehäuser, doch die Restaurants sind zumeist recht leer. Es gibt jedoch immer noch Backpacker, die sich nicht so ganz damit abfinden wollen, dass Vang Vieng nicht mehr so sein will wie es mal war, und fröhlich dem Alkohol und dem Marihuana fröhnen. Das alles auf einem Niveau, welches uns an unsere Ibiza-Urlaube mit 18 Jahren erinnert oder man könnte es auch als Ballermann-Niveau bezeichnen. Nix für uns!

Leider verdirbt sich Janine am ersten Abend den Magen (zum ersten Mal wieder seit Südamerika: Touristenrestaurants und dazu wenig Gäste sind eine gefährliche Kombination!) und so wird der Aufenthalt in Vang Vieng unfreiwillig etwas verlängert. Immerhin haben wir ein schönes und ruhiges Gästehaus (Le Jardin Organique) abseits vom Trubel, wo man schön relaxen kann. Nachdem Janine sich auskuriert hat, erkunden wir mit einem Roller die Gegend. Ganz so begeistert sind wir aber auch davon nicht, denn alles ist mit Alkohol saufenden Backpackern bevölkert. Die Höhlen, die Vang Vieng umgeben sind touristisch ausgeschlachtet ohne Ende. In eine Höhle kommt man nur mit dem Tubing-Schlauch zusammen mit Bier trinkenden Reisegruppen und die ganze Höhle riecht nach Alkohol. Auf dem Rückweg von der Höhle sehen wir sogar, wie sich ein junger Mann in die Büsche übergibt. Es ist wirklich ekelhaft und man kann die schöne Natur gar nicht genießen.

Landschaft um Vang Vieng

An unserer nächsten Station, der Blue Lagoon, einem natürlichen Pool vor einer Höhle, wo man baden kann, bietet sich ein ähnliches Bild. Es herrscht Baggerseeatmosphäre und trotz frühen Nachmittag stehen die Bierflaschen auf dem Tisch. Wir kommen uns nicht vor wie in Laos sondern wie auf Mallorca. Es ist ja nicht so, dass wir nicht gerne mal Alkohol trinken, aber in Vang Vieng geschieht das auf einem Niveau, dass man auch gleich an den Ballermann fahren kann und die Leute scheinen ihre Manieren, vor allem den Einheimischen gegenüber, zu vergessen.

Blue Lagoon

Tubing haben wir dann am letzten Tag doch noch mal ausprobiert. Es war entspannend, ganz gemächlich auf dem LKW-Schlauch den Fluss runterzutreiben.

Tubing

Ansonsten hat uns Vang Vieng leider nicht wirklich gefallen. Es bleibt zu hoffen, dass der Ort  vielleicht doch noch in der nächsten Zeit ein bisschen zu seiner Ursprünglichkeit zurückfindet.

Viele Grüße aus Vang Vieng,
Janine & Marcel



Auf dem Mekong nach Luang Prabang

10 11 2012

Mit einem sehr alten klapprigen Bus fuhren wir von Chiang Rai nach Chiang Khong, der Grenzstadt am Mekong. Dort hieß es erstmal, Ausreisestempel aus Thailand holen, was ruckzuck erledigt war. Anschließend fuhren wir mit einem kleinen Bötchen über den Mekong und schon waren wir in Laos. Hier mussten wir dann zwei Formulare ausfüllen, ein Passfoto abgeben sowie die 30$ Visumgebühr (plus 1$ “Überstundengebühr”, weil wir an einem Sonntag einreisten… haha) und schon hatten wir unser erstes richtiges Visum im Pass.

In Houay Xai, der Grenzstadt in Laos, wurden wir sofort mit der französischen Kolonialzeit Laos’ konfrontiert, denn es gab an jeder Ecke Baguettes und Croissants und jeder zweite Tourist war französisch. In dem Örtchen blieben wir nur eine Nacht, denn am nächsten Morgen ging es direkt aufs Boot auf den Mekong. Ausgestattet mit lecker belegten Baguettes als Proviant ging unsere Reise los auf der “Mutter aller Wasser”, wie der Mekong übersetzt heißt. Auf unserem Boot fanden ungefähr 50 Leute Platz, von denen 40 andere Reisende waren und 10 Laoten. Eigentlich sollte um 10.30h Abfahrt sein, aber natürlich verzögerte sich wieder alles, so dass wir erst um 12.00h losfuhren.

Bootsfahrt auf dem Mekong

Am ersten Tag schipperten wir fast 6 Stunden auf dem Mekong und ließen die wunderschöne ursprüngliche Landschaft an uns vorbeiziehen. Am Ufer tauchte immer mal wieder ein kleines traditionelles Dorf auf, Kinder, die im Mekong baden oder das Boot am Ufer erwarten, Fischer auf ihren Booten der ein oder andere Wasserbüffel und Mahouts (Elefantenhüter) mit ihren Elefanten.

die Kinder erwarten das Boot

In der Dämmerung kamen wir dann in Pakbeng an, einem kleinen Örtchen, das nur von den durchreisenden Touristen lebt. Wir fanden ein Zimmer in einer kleinen familiären Unterkunft, welches ganz in Ordnung war, nachdem wir vorher viel negatives über die Unterkünfte in Pakbeng gehört hatten. Wir gingen dort in einem indischen Restaurant essen, dessen Besitzer vor 25 Jahren aus Südindien nach Laos kam.

Am nächsten Tag wurden dann aus 2 Booten eins gemacht, so dass es auf unserem Boot dann sicher 80 Leute waren. Wir waren froh, dass wir schon früh am Boot eingetroffen waren, so dass wir einen super Platz hatten. Der Tag zog sich dann ziemlich in die Länge, denn die Landschaft war die gleiche wie am Tag zuvor und wir fuhren gute 7 Stunden bis nach Luang Prabang.

Luang Prabang präsentierte sich erstmal überhaupt nicht asiatisch. Beim ersten Rundgang am Abend fühlten wir uns schon wieder wie in Europa. Die Häuser sind alle Luang Prabangsehr ordentlich, da die ganze Stadt von der Unesco als Weltkulturerbe geschützt ist, und die vielen französischen Kolonialbauten tragen auch zum europäischen Gefühl bei. Der Nachtmarkt hat auch nichts mit den sonstigen Nachtmärkten in Asien zu tun. Es ist sehr ruhig und der Markt wird nur von Touristen besucht. Toll sind aber die vegetarischen (!) Büffets auf dem Nachtmarkt, an denen man sich für umgerechnet nicht mal 1€ den Teller voll machen kann. Die Stadt fühlt sich allerdings teilweise wie ein riesiges Museumsdorf an, da das typische asiatische Leben fehlt. Die Stadt ist sehr touristisch, aber auf eine ruhige gediegene Art und trotz allem von der Architektur her wunderschön.

Nach den 2 anstrengenden Tagen auf dem Boot gönnten wir uns ein schönes Zimmer im Mekong Sunset Guesthouse, wie der Name schon sagt direkt am Mekong gelegen und mit Sonnenuntergangsblick vom Balkon. Den ersten Tag in Luang Prabang ließen wir gemütlich mit einer Massage angehen. Außerdem gingen wir auf Unterkunftssuche, da unser Gästehaus zwar sehr schön, aber mit 25$ auch wirklich nicht günstig war für Laos. Wir schauten uns sicher 10 Gästehäuser an, aber irgendwie waren wir nicht in der Stimmung für die üblichen faden Standardzimmer, so dass wir dann doch in unserem derzeitigen Gästehaus blieben. Der Balkon mit den tollen Sesseln hatte es uns einfach angetan! Smiley mit geöffnetem Mund Immerhin handelten wir nochmal 10.000 Kip (~1€) Rabatt pro Nacht heraus mit der Besitzerin.

Unser Tag in Luang Prabang begann fast immer mit einem riesigen frisch belegten Baguette von den Marktfrauen und einem leckeren Mango-Drachenfrucht-Shake. An den Ständen gibt es auch superleckere Coffee oder Chocolate Shakes, die einem Frappuccino von Starbucks (den es übrigens in Laos nicht gibt) in Nichts nachstehen und nur 70cent kosten. Hmmh, lecker! Smiley mit geöffnetem Mund

Coffee und Chocolate Shake... hmmmh

Luang Prabang hat auch wieder zahlreiche Vats (Klöster) zu bieten, darunter den Vat Xieng Thong aus dem 16. Jahrhundert. Auch die anderen Klöster sind sehr schön, aber viel schlichter und nicht so prunkvoll wie in Thailand. Wir kletterten auch auf den Phou Si, einem Berg inmitten Luang Prabangs mit einer sagenhaften Aussicht auf die Berge rund um die Stadt.

Blick vom Phou Si

Mit dem Motorroller fuhren wir dann zum Kuang Xi Wasserfall. Auf der Fahrt dorthin merkten wir, wie ruhig und friedlich Laos ist im Gegensatz zu den anderen asiatischen Ländern. Es ist kaum Verkehr und man hört nichts außer dem Tuckern des eigenen Rollers. Der Wasserfall war dann wirklich wunderschön! Über mehrere Terrassen ergießt sich ein milchiges himmelblaues Wasser in natürliche Pools, in denen man baden kann, was Janine auch kurzerhand tat und sich in die Fluten stürzte.

Kuang Xi Wasserfall

Wir besuchten auch das Palastmuseum, von dem wir aber ziemlich enttäuscht waren. Den “Palast” kann man sicher nicht als Palast bezeichnen, sondern es ist eher ein schlichtes nicht unbedingt großes Haus, in dem die laotische Königsfamilie gelebt hat. Die Ausstellungsstücke sind auch nicht so interessant, so dass sich der Besuch nicht wirklich gelohnt hat.

Viele Grüße aus dem ruhigen Luang Prabang,
Janine & Marcel

Weitere Fotos von der Mekongfahrt und von Luang Prabang gibt es hier.