Siem Reap und die Tempel von Angkor

6 12 2012

Nach einem kurzen Zwischenstopp in Kratie nahe der laotischen Grenze kamen wir in Siem Reap an, dem Tor zu den berühmten Tempeln von Angkor. Auf der Busfahrt von Kratie nach Siem Reap fiel uns sofort auf, dass es in Kambdoscha wesentlich grüner ist als in Laos und die Reisfelder alle noch nicht abgeerntet sind. Außerdem geht es generell um einiges hektischer zu als im beschaulichen Laos.

In Siem Reap entspannten wir erstmal zwei Tage am Pool unseres traumhaften Gästehauses (Motherhome Inn), um mal wieder etwas runterzukommen und wirklich aufnahmefähig für die tollen Tempel zu werden. Wir radelten dann spätnachmittags zur Ticketverkaufsstelle, denn wenn man sein 3-Tages-Ticket am späten Nachmittag kauft, darf man schon direkt zu den Tempeln und bekommt einen “kostenlosen” Sonnenuntergang. Da die Sonne ja hier so schnell und früh untergeht, waren wir dann fast etwas zu spät beim Angkor Wat, bekamen aber noch die letzten Sonnenstrahlen mit und schon mal einen ersten Eindruck.

Angkor Wat

Da es in Siem Reap leider verboten ist für Ausländer, einen Motorroller zu mieten (danke Tuk Tuk Mafia!), mussten wir uns die Tempel mit einem Tuk Tuk anschauen, da es mit dem Fahrrad auch etwas zu weit ist und vor allem bei dieser Hitze zu anstrengend. Am ersten Tag machten wir den sogenannten Großen Rundweg mit den nicht ganz so überlaufenen Tempeln wie Preah Khan und Pre Rup. Insgesamt sahen wir an diesem Tag 6 Tempel und alle waren sehr beeindruckend. Unglaublich sind die fein aus dem Stein gehauenen Details und die Bäume, die teilweise aus den Mauern herauszuwachsen scheinen!

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Am Tag darauf wollten es wir uns dann auch nicht entgehen lassen, den berühmten Sonnenaufgang vor Angkor Wat zu sehen. Unser Tuk Tuk Fahrer holte uns um 05:00h morgens ab und um kurz vor halb 6 hatten wir uns den besten Platz vor Angkor Wat gesichert. Da wir ganz vorne standen, bekamen wir nicht so richtig mit, welche Massen hinter uns noch dazuströmten, doch als wir uns dann mal umdrehten, sahen wir, dass wir definitiv nicht alleine sind Zwinkerndes Smiley

wir sind nicht allein...

Ab 05:45h verfärbte sich der Himmel dann langsam rosa und es sah wirklich wunderschön aus. Das klassische Postkartenmotiv halt Smiley

Sonnenaufgang Angkor Wat

Als die Sonne aufgegangen war, schauten wir uns dann noch das Innere von Angkor Wat an und hatten auch dort ziemlich unsere Ruhe. Die meisten Reisegruppen fahren nach dem Sonnenaufgang nämlich erstmal frühstücken und kommen dann erst später zur Besichtigung wieder.

Am Nachmittag fuhren wir dann noch zum weiter entfernten Tempel Banteay Srei, der durch seinen roten Sandstein besticht und auch unglaubliche Details in den Steinen aufweist.

Banteay Srei

Nach so vielen Tempeln machten wir dann noch mal einen Tag Pause, um uns dann auf dem sogenannten Kleinen Rundweg den bekanntesten Tempeln wie Angkor Thom und Ta Phrom, dem “Lara Croft-Tempel”, zu widmen. Leider wurde Ta Phrom gerade restauriert und durch die anwesenden Arbeiter und herumstehenden Kräne wurde die Atmosphäre ganz schön gestört. Der Bayon im Angkor Thom war aber auf jeden Fall ein Erlebnis.

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Wenn man genug von Tempeln hat, kann man in Siem Reap auch richtig lecker essen gehen. Möchte man gleichzeitig etwas gutes tun, sollte man unbedingt das Restaurant Haven ansteuern. Was die beiden Schweizer Sara und Paul hier auf die Beine gestellt haben ist wirklich bewundernswert! Die beiden machten von 2008-2010 eine Weltreise, während der sie 7 Monate in Kambodscha in einem Waisenhaus arbeiteten. Dort erfuhren sie, dass die Kinder nach Erreichen des Höchstalter ohne Ausbildung oder Zukunftsperspektive aus dem Waisenhaus entlassen werden und dann letztendlich auf der Straße landen. Dagegen wollten sie etwas tun. Im Dezember 2011 eröffneten sie so das Restaurant Haven in Siem Reap und bildeten die Jugendlichen aus dem Waisenhaus zu Köchen und Kellern aus, so dass sie eine Perspektive für ihre Zukunft bekommen. Eine wunderbare Idee! Und das Essen ist himmlisch und das beste, was wir seit langem gegessen haben!!

Nach einer Woche in Siem Reap im tollen Gästehaus, in dem einem jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird und mit einem Frühstücksbuffet wie im 5-Sterne-Hotel, und leckerem Essen im Haven, geht’s morgen wieder back to the street. Die eine Woche hier hat sich richtig wie Urlaub und nicht wie Reisen angefühlt! Smiley

Viele Grüße aus Siem Reap,
Janine & Marcel

Weitere Fotos von den Tempeln gibt’s hier.