Reiche Tierwelt in den Pampas

29 06 2012

Unseren Flug in den Dschungel hatten wir bei TAM, der Fluglinie des bolivianischen Militärs gebucht. Der Flug geht nicht vom normalen Flughafen, sondern vom P1120266Militärflughafen. Wie erwartet hatte der Flug über eine Stunde Verspätung, aber ansonsten waren wir positiv überrascht über die doch recht neue Maschine, die einen guten Eindruck machte. So kamen wir wohlbehalten unten im Dschungel an nach gerade einmal 50 Minuten Flug. Der Flug bot spektakuläre Aussichten, zuerst auf die karge Gegend um La Paz, dann sah man schneebedeckte 6000er, die über die Wolken ragten und dann wurde es immer grüner und grüner. Nach 50 Minuten stiegen wir aus dem Flugzeug und waren umgeben von Sonne, Palmen, Wärme und zirpenden Grillen. So ein kurzer Flug und so ein großer Kontrast im Klima und der Landschaft – einfach umwerfend.

Das Städtchen Rurrenabaque ist sehr gemütlich, nur die vielen Motorräder nerven total. Anscheinend ist der einzige Zeitvertreib der Leute hier, mit dem Motorbike durch die Gegend zu fahren. Da wir durch unsere Trips in Costa Rica und Ecuador ja schon wahre Dschungelprofis sind Zwinkerndes Smiley, entschieden wir uns diesmal nicht für eine Tour in den Dschungel sondern in die Pampas. Die Pampas sind ein feuchtes Sumpfgebiet, das man vorwiegend mit dem Boot erkundet. Da die Vegetation nicht so dicht ist wie im Dschungel, sollte man wesentlich mehr Tiere sehen. Somit entschieden wir uns für diese Variante und am übernächsten Tag ging es dann direkt los.

Zuerst fuhren wir mit dem Jeep 3 Stunden über staubige Dschungelpisten zu unserer Lodge in den Pampas. Bei unserer Tour waren wir 7 Personen und wir waren wieder eine interessante Mischung: eine 63-jährige Israelin mit ihrem Sohn, 3 Engländer und wir. Wir hatten aber viel Spaß zusammen! Am ersten Nachmittag ging es direkt mit dem Boot auf die vielen Wasserkanäle und wir waren sofort beeindruckt von dem PampasTierreichtum. Am ersten Tag sahen wir ein Faultier, einen Alligator, rosa Flussdelfine, Capybaras (die größten Meerschweinchen der Welt), Kapuzineraffen und tausende bunte Vögel. Marcel ging auch im Fluss schwimmen und oftmals lassen sich dann neugierige Flussdelfine blicken, mit denen man dann schwimmen kann. Leider waren sie diesmal wohl sehr schüchtern und sie umkreisten die Schwimmer nur in sicherem Abstand. Ein Foto von den Flussdelfinen zu machen ist auch eine Herausforderung für sich. Sie sprangen so oft aus dem Wasser, aber dies dauerte nur Sekundenbruchteile, so dass man auf dem Foto nur noch die Flosse sieht.

Pampas

Am nächsten Tag gingen wir wieder auf Bootstour und sahen wieder so viele Tiere, es war echt toll! Wir machten auch eine Wanderung durch das Sumpfgebiet, in der Hoffnung eine Anaconda oder andere Schlange zu sehen, aber leider hatten wir diesmal kein Glück, was Schlangen betrifft. Sie sind sehr scheu. Dann fuhren wir zu einem See, wo wir unser Glück im Piranha-Fischen versuchten. Als Köder wird ein Stück Fleisch an den Angelhaken gehängt. Wir tauchten unsere Angeln ins Wasser und innerhalb von Sekunden war das Fleisch von den Piranhas aufgefressen, ohne dass wir es merkten. Unglaublich! Man braucht schon einiges Geschick, ein Piranha zu fangen. Nach ein paar Versuchen und einigen aufgefressenen Fleischstücken gelang es Marcel dann, einen Piranha aus dem Wasser zu fischen.

Piranha gefangen!

Wir haben alle Piranhas dann aber wieder zurück ins Wasser geworfen. Auf dem Rückweg vom Fischen sahen wir dann einen der schönsten Vögel der Welt: einen Tukan. Wirklich ein wunderschöner Vogel!

Tukan

Am letzten Morgen machten wir dann noch eine Bootsfahrt in ein anderes Gebiet, wo man sehr viele Totenkopfaffen sehen soll. Wir hatten auch Glück und sahen einige freche Äffchen, die sogar auf unser Boot kletterten.

Auf dem Rückweg hatte unser Jeep dann ein kleines Problem. Nach dem Tanken sprang der Motor nicht mehr an: Batterie leer! Solche Sachen wie Starterkabel sind hier natürlich völlig unbekannt, aber es gibt andere Methoden. Es wurde einfach das nächste Auto an der Tankstelle angehalten und schnell wurde dessen Batterie ausgebaut. Die Jungs hielten dann die Batterie an unsere leere und mithilfe des Eisens des Schraubenschlüssels (als Stromleiter) wurde unser Auto wieder gestartet. Manchmal ist es faszinierend, dass die Menschen hier so wenig haben, aber sich immer zu helfen wissen mit den einfachsten Mitteln.

Die Pampas Tour war mal wieder ein super Highlight und ein tolles Erlebnis so viele Tiere zu sehen. Einfach unglaublich, wie der Tierreichtum dort ist. Vor allem von den vielen bunten Vögeln waren wir sehr beeindruckt. Auch die Landschaft dort ist toll mit den vielen Wasserkanälen. Es waren drei super Tage!

Nun chillen wir noch ein paar Tage in Rurrenabaque. Wir haben uns ein schönes Hotel mit Pool direkt am Fluss gegönnt und genießen das tolle Wetter, bevor es wieder hoch in die kalten Anden geht.

Viele Grüße aus Rurrenabaque,
Janine & Marcel