Im Reich der Inka – Cusco und Machu Picchu
13 06 2012Nun sind wir in Cusco, der ehemaligen Hauptstadt des Inka-Reiches. Hier wimmelt es von Inka-Ruinen, aber auch von Touristen. Cusco ist mit Abstand die touristischste Stadt unserer bisherigen Reise. Die Stadt liegt auf über 3300m und nachts ist es richtig kalt (tagsüber so 18°C). Zum Glück haben wir ein sehr gemütliches Hostel, wo jeden Abend der Kamin angeworfen wird. Das Hostal Frankenstein gehört einem sehr netten Deutschen, der uns viele Tipps gibt. Hier übernachten auch fast nur Deutsche und so treffen wir hier nach Wochen mal wieder Landsleute (sonst waren es immer Schweizer, wenn wir deutschsprachige getroffen haben). Und auch Marcel ist glücklich, denn hier kann er das erste Spiel der Deutschen bei der EM schauen .
Am ersten Tag in Cusco kümmerten wir uns erstmal um die Organisation von Machu Picchu. Es gibt unglaublich viele Varianten dorthin zu kommen (gebuchte Tour, mit dem Zug, mit lokalen Bussen über Santa Theresa…). Wir entscheiden uns für die einfache Standard-Variante. D.h. wir fahren mit dem Zug hin, übernachten eine Nacht in Aguas Calientes, besichtigen dann am nächsten Morgen Machu Picchu und fahren dann mit dem Zug zurück. Der Zug nach Machu Picchu ist rein für Touristen und dementsprechend teuer. Das günstigste Ticket kostet 80USD für 1,5h Fahrt!!! Zum Vergleich: Eine Busfahrt über 17 Stunden im Luxus-Bus kostet 45 USD. Der Eintritt für Machu Picchu haut mit 48 USD dann auch nochmal ein ganz schönes Loch in die Reisekasse. Aber was soll’s, Machu Picchu ist halt ein Highlight!
Da wir erst 3 Tage später ein Zugticket bekamen, verbrachten wir noch ein paar Tage in Cusco. Hier gibt es unglaublich viel zu besichtigen. Unser erster Ausflug führte uns zu den Ruinen von Pisac, einer Inka-Zitadelle, etwa 1 Stunde per Bus von Cusco entfernt. Zu sehen gab es die typischen Inka-Terrassen und –Mauern, alles eingebettet in tolle Landschaften.
Der Ruinenkomplex ist riesig und wir brauchten über 2 Stunden um uns alles anzuschauen. Zurück nahmen wir dann den steilen Wanderweg zurück ins Dorf, der auch nochmal schöne Ausblicke bot.
Am nächsten Tag schauten wir uns noch Sacsayhuamán an, eine Inka-Ruine, welche direkt auf dem Berg über Cusco thront. Von hier hat man auch einen tollen Ausblick auf die Stadt.
Die Züge nach Aguas Calientes, dem nächstgelegenen Ort zu Machu Picchu, fahren fast alle von Ollantaytambo ab, was etwa 1,5h von Cusco entfernt liegt. Unser Zug sollte um 13:00 Uhr fahren und wir machten uns schon um kurz nach 9.00h auf den Weg, da man hier nie weiß, ob nicht etwas dazwischen kommt. Und wenn wir den Zug verpassen, haben wir Pech gehabt…. Wir wollten mit dem Collectivo nach Ollanta fahren. Collectivos sind kleine Minibusse, welche normalerweise losfahren, sobald sie voll sind. Sie sind etwas teurer als der Bus, fahren dann aber auf dem direkten Weg ans Ziel. Wir hatten Glück: Als wir ankamen, war gerade ein New Yorker dabei, ein komplettes Collectivo zu mieten, da er nicht mehr so viel Zeit bis zu seinem Zug hatte. Wir konnten so direkt mitfahren, waren somit nur zu dritt und trotzdem mussten wir nur 10 Soles pro Person bezahlen, da der New Yorker die Differenz zur Privatmiete zahlte. Dann endete aber die Glückssträhne, denn kurz nach Cusco kamen wir in eine Polizeikontrolle (diese gibt es hier ständig) und anscheinend fehlte dem Fahrer irgendein bestimmtes Dokument und er durfte nicht weiterfahren. So drehten wir wieder um und fuhren 20 Minuten zurück zum Ausgangspunkt. Der New Yorker war mittlerweile schon Schweiß gebadet, da er eh schon knapp war für seinen Zug und es nun für ihn brenzlig wurde. Wir waren relaxed, denn wir hatten ja noch viel Zeit. Zurück am Terminal wechselten wir in ein anderes Collectivo. Der Fahrer wollte es unbedingt bis zur Zugabfahrt des New Yorkers schaffen und hetzte mit einem Affentempo über die Straßen, so dass wir schon nach 1h10min in Ollanta ankamen, 5 Minuten vor Abfahrt des Zuges. Glück gehabt! Wir hatten immer noch Zeit und gingen erstmal gemütlich was essen, bevor wir zum Bahnhof gingen.
Die Zugfahrt dauerte ca. 1,5h und führte von 2700m runter auf 2000m. Die Landschaft wurde immer grüner und wir befanden uns auf einmal wieder mitten im Bergregenwald. Echt angenehm, mal wieder “unten” zu sein! Der Ort Aguas Calientes besteht eigentlich nur aus Hotels und touristischen Restaurants. Mitten durch den Ort führen die Bahngleise.
Am nächsten Morgen standen wir schon um 4:00 Uhr auf, da wir pünktlich um 6:00 Uhr zu Öffnung von Machu Picchu da sein wollten und den Sonnenaufgang dort erleben wollten. Wir verzichteten auf den Touri-Bus für 17$ und wanderten mit unserer Taschenlampe nach oben, was ca. 1,5h dauerte. Pünktlich um 6 Uhr waren wir da und reihten uns in die Schlange ein. Es war doch schon einiges los, doch das war noch nichts zu dem, was ab 10 Uhr los sein sollte, wenn die ganzen Tagesausflügler aus Cusco kommen.
Wir gingen dann direkt auf den Hügel hinter Machu Picchu, von wo man den besten Ausblick hat. Obwohl man schon so viele Fotos gesehen hat, verschlägt es einem doch die Sprache, wenn man Machu Picchu zum ersten Mal sieht. Der Ort ist einfach wunderschön! Wir verbrachten zwei Stunden auf dem Hügel einfach nur mit schauen (und natürlich mit tausenden Fotos machen ) und beobachten, wie die Sonne aufging.
Anschließend schauten wir uns dann die Ruinen von unten an. Das Wetter war auch super und wir verbrachten insgesamt ganze 6 Stunden in den Ruinen. So viel Zeit haben wir noch nie in einer Sehenswürdigkeit verbracht. Aber der Ort und die Ausblicke sind einfach nur toll!
Anschließend wanderten wir wieder nach unten und verbrachten noch den Nachmittag in Aguas Calientes, bevor es dann wieder mit Zug und Collectivo zurück nach Cusco ging. Im Endeffekt war Machu Picchu dann wirklich jeden Cent wert!!
Viele Grüße aus Cusco,
Janine & Marcel
Weitere Fotos von Machu Picchu und Cusco findet ihr in unserer Fotogalerie.
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