Reiche Tierwelt in den Pampas

29 06 2012

Unseren Flug in den Dschungel hatten wir bei TAM, der Fluglinie des bolivianischen Militärs gebucht. Der Flug geht nicht vom normalen Flughafen, sondern vom P1120266Militärflughafen. Wie erwartet hatte der Flug über eine Stunde Verspätung, aber ansonsten waren wir positiv überrascht über die doch recht neue Maschine, die einen guten Eindruck machte. So kamen wir wohlbehalten unten im Dschungel an nach gerade einmal 50 Minuten Flug. Der Flug bot spektakuläre Aussichten, zuerst auf die karge Gegend um La Paz, dann sah man schneebedeckte 6000er, die über die Wolken ragten und dann wurde es immer grüner und grüner. Nach 50 Minuten stiegen wir aus dem Flugzeug und waren umgeben von Sonne, Palmen, Wärme und zirpenden Grillen. So ein kurzer Flug und so ein großer Kontrast im Klima und der Landschaft – einfach umwerfend.

Das Städtchen Rurrenabaque ist sehr gemütlich, nur die vielen Motorräder nerven total. Anscheinend ist der einzige Zeitvertreib der Leute hier, mit dem Motorbike durch die Gegend zu fahren. Da wir durch unsere Trips in Costa Rica und Ecuador ja schon wahre Dschungelprofis sind Zwinkerndes Smiley, entschieden wir uns diesmal nicht für eine Tour in den Dschungel sondern in die Pampas. Die Pampas sind ein feuchtes Sumpfgebiet, das man vorwiegend mit dem Boot erkundet. Da die Vegetation nicht so dicht ist wie im Dschungel, sollte man wesentlich mehr Tiere sehen. Somit entschieden wir uns für diese Variante und am übernächsten Tag ging es dann direkt los.

Zuerst fuhren wir mit dem Jeep 3 Stunden über staubige Dschungelpisten zu unserer Lodge in den Pampas. Bei unserer Tour waren wir 7 Personen und wir waren wieder eine interessante Mischung: eine 63-jährige Israelin mit ihrem Sohn, 3 Engländer und wir. Wir hatten aber viel Spaß zusammen! Am ersten Nachmittag ging es direkt mit dem Boot auf die vielen Wasserkanäle und wir waren sofort beeindruckt von dem PampasTierreichtum. Am ersten Tag sahen wir ein Faultier, einen Alligator, rosa Flussdelfine, Capybaras (die größten Meerschweinchen der Welt), Kapuzineraffen und tausende bunte Vögel. Marcel ging auch im Fluss schwimmen und oftmals lassen sich dann neugierige Flussdelfine blicken, mit denen man dann schwimmen kann. Leider waren sie diesmal wohl sehr schüchtern und sie umkreisten die Schwimmer nur in sicherem Abstand. Ein Foto von den Flussdelfinen zu machen ist auch eine Herausforderung für sich. Sie sprangen so oft aus dem Wasser, aber dies dauerte nur Sekundenbruchteile, so dass man auf dem Foto nur noch die Flosse sieht.

Pampas

Am nächsten Tag gingen wir wieder auf Bootstour und sahen wieder so viele Tiere, es war echt toll! Wir machten auch eine Wanderung durch das Sumpfgebiet, in der Hoffnung eine Anaconda oder andere Schlange zu sehen, aber leider hatten wir diesmal kein Glück, was Schlangen betrifft. Sie sind sehr scheu. Dann fuhren wir zu einem See, wo wir unser Glück im Piranha-Fischen versuchten. Als Köder wird ein Stück Fleisch an den Angelhaken gehängt. Wir tauchten unsere Angeln ins Wasser und innerhalb von Sekunden war das Fleisch von den Piranhas aufgefressen, ohne dass wir es merkten. Unglaublich! Man braucht schon einiges Geschick, ein Piranha zu fangen. Nach ein paar Versuchen und einigen aufgefressenen Fleischstücken gelang es Marcel dann, einen Piranha aus dem Wasser zu fischen.

Piranha gefangen!

Wir haben alle Piranhas dann aber wieder zurück ins Wasser geworfen. Auf dem Rückweg vom Fischen sahen wir dann einen der schönsten Vögel der Welt: einen Tukan. Wirklich ein wunderschöner Vogel!

Tukan

Am letzten Morgen machten wir dann noch eine Bootsfahrt in ein anderes Gebiet, wo man sehr viele Totenkopfaffen sehen soll. Wir hatten auch Glück und sahen einige freche Äffchen, die sogar auf unser Boot kletterten.

Auf dem Rückweg hatte unser Jeep dann ein kleines Problem. Nach dem Tanken sprang der Motor nicht mehr an: Batterie leer! Solche Sachen wie Starterkabel sind hier natürlich völlig unbekannt, aber es gibt andere Methoden. Es wurde einfach das nächste Auto an der Tankstelle angehalten und schnell wurde dessen Batterie ausgebaut. Die Jungs hielten dann die Batterie an unsere leere und mithilfe des Eisens des Schraubenschlüssels (als Stromleiter) wurde unser Auto wieder gestartet. Manchmal ist es faszinierend, dass die Menschen hier so wenig haben, aber sich immer zu helfen wissen mit den einfachsten Mitteln.

Die Pampas Tour war mal wieder ein super Highlight und ein tolles Erlebnis so viele Tiere zu sehen. Einfach unglaublich, wie der Tierreichtum dort ist. Vor allem von den vielen bunten Vögeln waren wir sehr beeindruckt. Auch die Landschaft dort ist toll mit den vielen Wasserkanälen. Es waren drei super Tage!

Nun chillen wir noch ein paar Tage in Rurrenabaque. Wir haben uns ein schönes Hotel mit Pool direkt am Fluss gegönnt und genießen das tolle Wetter, bevor es wieder hoch in die kalten Anden geht.

Viele Grüße aus Rurrenabaque,
Janine & Marcel



Am Titicacasee entlang nach La Paz

23 06 2012

Von Cusco ging es zunächst nach Puno am Titicacasee. Hier blieben wir aber nur eine Nacht und fuhren direkt am nächsten Morgen weiter nach Copacabana auf der bolivianischen Seite des Titicacasees, dem höchstgelegenen schiffbaren See der Welt (3800m). Der Grenzübergang war wieder problemlos und wir bekamen sogar 90 Tage in den Pass gestempelt, obwohl wir vorher hörten, dass man am Grenzübergang meistens nur 30 Tage bekommt. Wahrscheinlich brauchen wir nicht so viel, aber mehr als 30 Tage ist auf jeden Fall mal gut Smiley.

Copacabana war irgendwie nicht wirklich unser Fall. Der Ort ist zwar ganz hübsch, aber hat irgendwie eine seltsame Atmosphäre. Es gibt dort sehr viele Hippies, die die Straßen bevölkern. Manche laufen sogar rum und verkaufen Sandwiches, um sich Geld zu verdienen. Irgendwie denken wir uns nur, wenn wir Hippies wären, würden wir definitiv an einem wärmeren Ort hängen bleiben!  Tagsüber ist es mit der Sonne angenehm, aber nachts bitterkalt. Dies ist auch ein Grund, dass wir nur eine Nacht blieben und dann direkt nach La Paz weiterreisten. Wir wollen endlich wieder Richtung Dschungel und Wärme!!

Auf der Fahrt von Copacabana nach La Paz muss der ganze Bus über einen Teil des Titicacasees verschifft werden, da es keine Brücke gibt. Alle mussten aus dem Bus aussteigen und mit einer Passagierfähre (oder eher Nussschale) auf die andere Seite fahren. Der Bus kommt auf ein Holzfloss, dass aussieht, als ob es gleich untergeht, aber überraschenderweise kommt der Bus heil am anderen Ufer an Zwinkerndes Smiley.

 

La Paz überrascht uns dann sehr positiv! Irgendwie hatten wir nicht viel erwartet, aber La Paz ist anders als die Städte in Ecuador und Peru und wir finden’s ganz cool. Es ist superhektisch, es herrscht ein unglaubliches Treiben, aber es macht Spaß durch die engen Gassen zu laufen. Leider nimmt man es hier nicht so ernst mit dem Thema Feinstaub und Smog. Es ist schon unglaublich, wie schlecht die Luft in La Paz ist.  Wir wohnten direkt im Marktviertel, wo einfach alles einfach auf der Straße verkauft wird. Es gibt nichts, was es dort nicht gibt. Man könnte sich auch den ganzen Tag durch die Straßen essen und trinken. Dort eine Empanada, hier ein frischer Saft, dort Erdnüsse, hier dann noch ne Tüte frisches Popcorn. Und alles ist sooooo billig (Empanada = 0,12€). Man kann auch sehr kuriose Dinge kaufen wie z.B. getrocknete Lamaföten. La Paz ist eine richtig wilde südamerikanische Metropole.

Interessant ist ein Besuch des Coca-Museums. Spätestens seit Peru gehört Coca-Tee hier zu unserem Alltag. Angeblich hilft er gegen die Höhenkrankheit und auch sonst soll er sehr gesund sein. Keine Angst: Durch den Coca-Tee Konsum nimmt man wohl kein Coca MuseumKokain auf. Erst wenn man die Blätter zusammen mit einer alkalischen Substanz (hier wird oft Pflanzenasche oder Natriumcarbonat benutzt) kaut, nimmt man etwas Kokain auf. Das haben wir aber nicht ausprobiert, wird aber von den indigenen Völkern nach wie vor viel praktiziert, da man nachweislich mehr Sauerstoff aufnimmt und daher auf der Höhe mehr leisten kann (vielleicht doch mal probieren?? Zwinkerndes Smiley). In dem Museum wurde die ganze Geschichte des Coca-Konsums erklärt und auch wie die Medizin und die Nahrungsmittelindustrie die Pflanze nutzten. Coca-Cola war nicht das erste Getränk, das Cocablätter benutzte. Auch vorher gab es schon einige Getränke. Heute enthält Coca-Cola kein Kokain mehr, aber es werden immer noch Coca-Blätter benutzt, um das typische Aroma zu erhalten.

Einen tollen Ausblick auf La Paz hat man vom Mirador Killi-Killi. Von dort sieht man auch das höchstgelegene Fußballstadion der Welt.

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In Peru und auch hier in Bolivien gibt es ständig aus für uns nicht ersichtlichen Gründen irgendwelche Paraden mitten auf der Straße. Die Menschen haben meistens prächtige Kostüme an und schlängeln sich tanzend um die Autos herum, die meistens ohne Rücksicht und hupend an der Parade vorbei fahren. So eine Parade hat man hier echt fast jeden Tag. Wen’s interessiert, hier mal ein kleines Video: http://youtu.be/JEe7fHIq9QM.

Ansonsten nutzte Janine das Riesen-Friseur-Angebot in La Paz und ließ sich für 1,70€ die Spitzen schneiden. Marcel dagegen weigert sich weiterhin zum Friseur zu gehen Zwinkerndes Smiley.

Morgen geht es dann per Flugzeug nach Rurrenabaque im Amazonasbecken, worauf wir uns schon sehr freuen! Der Flug dauert 50min, während eine Busfahrt bis zu 24h dauern kann, da die Straßen kaum ausgebaut sind. In Rurrenabaque werden wir eine Woche bleiben und von dort verschiedene Touren in die Pampas und den Regenwald machen. Smiley mit geöffnetem Mund

Viele Grüße aus La Paz,
Janine & Marcel

Weitere Fotos gibt’s hier.



Fazit Peru

18 06 2012

Peru hat unglaublich viele landschaftliche Highlights: schneebedeckte Berge, türkise Bergseen, DSCN4991_bearbeitet-1tiefe Canyons, Inka-Ruinen auf Berggipfeln. In Peru kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus und wir haben leider nur einen relativ kleinen Teil von Peru gesehen. Die Strecken sind groß und wir haben viel Zeit in (zum Glück äußerst bequemen) Bussen verbracht.

Was uns in Peru etwas fehlt, sind Orte zum relaxen Smiley. Viele landschaftlichen Highlights befinden sich auf über 3000m und dort ist alles recht anstrengend. Wir brauchten immer wieder recht viel Zeit zum akklimatisieren. Die herrliche Natur entschädigte aber für alle Strapazen.

Peru ist außerdem sehr touristisch, vor allem ab Arequipa bis Cusco. Der Norden und auch Huaraz sind was das betrifft angenehmer.

Das peruanische Essen ist schmackhafter und besser gewürzt als das ecuadorianische. Auch die Mittagsmenüs (almuerzos) sind um Klassen besser. Sehr lecker: Trucha a la plancha – Forelle vom Grill, was in den Anden sehr häufig gegessen wird. Es gibt auch sehr viele rein vegetarische Restaurants in Peru, die gute und günstige Mittagsmenüs haben und alle durchweg gut waren.

Vollgepackt mit vielen wunderbaren Eindrücken geht’s jetzt weiter Richtung Bolivien.

Panoramabild 1

Tage in Peru: 41
durchschnittliche Tagesausgaben: 65€ für 2 Personen inkl. Touren
Unser Highlight: Machu Picchu! Trotz Touristenspektakel einfach ein wunderbarer Ort.
Unser Flop: nichts so richtig. Am wenigsten hat uns Chiclayo gefallen, aber dort waren wir nur einen Tag
Beste Unterkunft: Hostal Frankenstein in Cusco vor allem aufgrund der netten familiären Atmosphäre, 3B Barranco Bed & Breakfast in Lima
Schlechteste Unterkunft: Kusillus Backpackers in Lima
gesehene Tiere: Vicunas, Alpakas, Lamas, Kondore
verbrachte Zeit im Bus: 60h



Im Reich der Inka – Cusco und Machu Picchu

13 06 2012

Nun sind wir in Cusco, der ehemaligen Hauptstadt des Inka-Reiches. Hier wimmelt es von Inka-Ruinen, aber auch von Touristen. Cusco ist mit Abstand die touristischste Stadt unserer bisherigen Reise. Die Stadt liegt auf über 3300m und nachts ist es richtig kalt (tagsüber so 18°C). Zum Glück haben wir ein sehr gemütliches Hostel, wo jeden Abend der Kamin angeworfen wird. Das Hostal Frankenstein gehört einem sehr netten Deutschen, der uns viele Tipps gibt. Hier übernachten auch fast nur Deutsche und so treffen wir hier nach Wochen mal wieder Landsleute (sonst waren es immer Schweizer, wenn wir deutschsprachige getroffen haben). Und auch Marcel ist glücklich, denn hier kann er das erste Spiel der Deutschen bei der EM schauen Smiley.

Am ersten Tag in Cusco kümmerten wir uns erstmal um die Organisation von Machu CuscoPicchu. Es gibt unglaublich viele Varianten dorthin zu kommen (gebuchte Tour, mit dem Zug, mit lokalen Bussen über Santa Theresa…). Wir entscheiden uns für die einfache Standard-Variante. D.h. wir fahren mit dem Zug hin, übernachten eine Nacht in Aguas Calientes, besichtigen dann am nächsten Morgen Machu Picchu und fahren dann mit dem Zug zurück. Der Zug nach Machu Picchu ist rein für Touristen und dementsprechend teuer. Das günstigste Ticket kostet 80USD für 1,5h Fahrt!!! Zum Vergleich: Eine Busfahrt über 17 Stunden im Luxus-Bus kostet 45 USD. Der Eintritt für Machu Picchu haut mit 48 USD dann auch nochmal ein ganz schönes Loch in die Reisekasse. Aber was soll’s, Machu Picchu ist halt ein Highlight!

Da wir erst 3 Tage später ein Zugticket bekamen, verbrachten wir noch ein paar Tage in Cusco. Hier gibt es unglaublich viel zu besichtigen. Unser erster Ausflug führte uns zu den Ruinen von Pisac, einer Inka-Zitadelle, etwa 1 Stunde per Bus von Cusco entfernt. Zu sehen gab es die typischen Inka-Terrassen und –Mauern, alles eingebettet in tolle Landschaften.

PisacDSCN4687_bearbeitet-1

Der Ruinenkomplex ist riesig und wir brauchten über 2 Stunden um uns alles anzuschauen. Zurück nahmen wir dann den steilen Wanderweg zurück ins Dorf, der auch nochmal schöne Ausblicke bot.

Am nächsten Tag schauten wir uns noch Sacsayhuamán an, eine Inka-Ruine, welche direkt auf dem Berg über Cusco thront. Von hier hat man auch einen tollen Ausblick auf die Stadt.

DSCN4740_bearbeitet-1Cusco

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Züge nach Aguas Calientes, dem nächstgelegenen Ort zu Machu Picchu, fahren fast alle von Ollantaytambo ab, was etwa 1,5h von Cusco entfernt liegt. Unser Zug sollte um 13:00 Uhr fahren und wir machten uns schon um kurz nach 9.00h auf den Weg, da man hier nie weiß, ob nicht etwas dazwischen kommt. Und wenn wir den Zug Zug nach Machu Picchuverpassen, haben wir Pech gehabt…. Wir wollten mit dem Collectivo nach Ollanta fahren. Collectivos sind kleine Minibusse, welche normalerweise losfahren, sobald sie voll sind. Sie sind etwas teurer als der Bus, fahren dann aber auf dem direkten Weg ans Ziel. Wir hatten Glück: Als wir ankamen, war gerade ein New Yorker dabei, ein komplettes Collectivo zu mieten, da er nicht mehr so viel Zeit bis zu seinem Zug hatte. Wir konnten so direkt mitfahren, waren somit nur zu dritt und trotzdem mussten wir nur 10 Soles pro Person bezahlen, da der New Yorker die Differenz zur Privatmiete zahlte. Dann endete aber die Glückssträhne, denn kurz nach Cusco kamen wir in eine Polizeikontrolle (diese gibt es hier ständig) und anscheinend fehlte dem Fahrer irgendein bestimmtes Dokument und er durfte nicht weiterfahren. So drehten wir wieder um und fuhren 20 Minuten zurück zum Ausgangspunkt. Der New Yorker war mittlerweile schon Schweiß gebadet, da er eh schon knapp war für seinen Zug und es nun für ihn brenzlig wurde. Wir waren relaxed, denn wir hatten ja noch viel Zeit. Zurück am Terminal wechselten wir in ein anderes Collectivo. Der Fahrer wollte es unbedingt bis zur Zugabfahrt des New Yorkers schaffen und hetzte mit einem Affentempo über die Straßen, so dass wir schon nach 1h10min in Ollanta ankamen, 5 Minuten vor Abfahrt des Zuges. Glück gehabt! Wir hatten immer noch Zeit und gingen erstmal gemütlich was essen, bevor wir zum Bahnhof gingen.

Die Zugfahrt dauerte ca. 1,5h und führte von 2700m runter auf 2000m. Die Landschaft wurde immer grüner und wir befanden uns auf einmal wieder mitten im Bergregenwald. Echt angenehm, mal wieder “unten” zu sein! Der Ort Aguas Calientes besteht eigentlich nur aus Hotels und touristischen Restaurants. Mitten durch den Ort führen die Bahngleise.

Aguas Calientes

Am nächsten Morgen standen wir schon um 4:00 Uhr auf, da wir pünktlich um 6:00 Uhr zu Öffnung von Machu Picchu da sein wollten und den Sonnenaufgang dort erleben wollten. Wir verzichteten auf den Touri-Bus für 17$ und wanderten mit unserer Taschenlampe nach oben, was ca. 1,5h dauerte. Pünktlich um 6 Uhr waren wir da und reihten uns in die Schlange ein. Es war doch schon einiges los, doch das war noch nichts zu dem, was ab 10 Uhr los sein sollte, wenn die ganzen Tagesausflügler aus Cusco kommen.

Wir gingen dann direkt auf den Hügel hinter Machu Picchu, von wo man den besten Ausblick hat. Obwohl man schon so viele Fotos gesehen hat, verschlägt es einem doch die Sprache, wenn man Machu Picchu zum ersten Mal sieht. Der Ort ist einfach wunderschön! Wir verbrachten zwei Stunden auf dem Hügel einfach nur mit schauen (und natürlich mit tausenden Fotos machen Zwinkerndes Smiley) und beobachten, wie die Sonne aufging.

Machu Picchu

Anschließend schauten wir uns dann die Ruinen von unten an. Das Wetter war auch super und wir verbrachten insgesamt ganze 6 Stunden in den Ruinen. So viel Zeit haben wir noch nie in einer Sehenswürdigkeit verbracht. Aber der Ort und die Ausblicke sind einfach nur toll!

Machu PicchuMachu Picchu

Anschließend wanderten wir wieder nach unten und verbrachten noch den Nachmittag in Aguas Calientes, bevor es dann wieder mit Zug und Collectivo zurück nach Cusco ging. Im Endeffekt war Machu Picchu dann wirklich jeden Cent wert!!

Viele Grüße aus Cusco,
Janine & Marcel

Weitere Fotos von Machu Picchu und Cusco findet ihr in unserer Fotogalerie.



Arequipa und der Colca Canyon

4 06 2012

Von Huaraz ging es mal wieder mit dem Nachtbus zurück nach Lima, wo wir nochmals eine Nacht blieben. Bei unserem zweiten kurzen Aufenthalt in Lima hatten wir dann doch noch die Gelegenheit, Lima bei schönem Wetter und Sonnenschein zu sehen (wie gesagt, sehr selten hier um diese Jahreszeit). Lima gefiel uns ja eh ganz gut, aber bei Sonnenschein gewinnt die Stadt nochmals etwas und wir verbrachten einen richtig schönen Tag dort. Die Lage am Meer ist bei Sonne einfach super und man kann stundenlang am Meer entlang durch schöne Parks schlendern und unten am Strand die Surfer beobachten.

Am nächsten Tag nahmen wir dann wieder einen Nachtbus (diesmal sogar mit eigenem Bildschirm, auf dem man Filme schauen konnte) nach Arequipa. In dem gemütlichen Bus schliefen wir viel in unserem Bus Cama und so vergingen die 16 Stunden eigentlich recht schnell, zumal auch ein Abendessen und dann ein Frühstück serviert wurde Smiley.

In Arequipa quartierten wir uns im Los Andes B&B ein und hatten ein tolles geräumiges Zimmer und die Küche hier ist bis jetzt die beste in Peru und so können wir wieder schön selbst kochen.

Arequipa ist eine sehr schöne Stadt und liegt zu Füßen des aktiven Vulkans Misti, den wir auch von unserem Hotelzimmer aus bewundern können. Es gibt eine schöne Plaza de Armas mit Palmen und viele weiß getünchte Kirchen, deshalb nennt sich die Stadt auch Ciudad blanca.

Plaza de Armas, Arequipa

Eine der Sehenswürdigkeiten ist das Kloster Santa Catalina, welches im 16. Jahrhundert von einer reichen spanischen Witwe gegründet wurde. Noch immer leben etwa 30 Nonnen in dem Kloster, aber einen großen Teil kann man besichtigen. Das Kloster ist eigentlich eine eigene kleine Stadt inmitten von Arequipa und umgeben von dicken Mauern. Das Kloster erinnert uns von innen sehr an unseren Andalusien-Urlaub letztes Jahr. Die Architektur ist eindeutig spanisch-europäisch und es gibt kleine Gassen mit Geranien vor den Fenstern, die uns an südeuropäische Dörfer denken lassen. Sehr gemütlich! Die Straßen tragen auch alle Namen nach spanischen Orten.

Wir buchten dann eine zweitägige Tour in den Colca Canyon. Wir haben uns bewusst nicht für die Standard-Tour entschieden, sondern nahmen eine Tour mit einer etwas anderen Route, welche wir bei Colca Trek buchten (sehr zu empfehlen!). Morgens um 08:00 Uhr wurden wir abgeholt und als erstes ging es zu bizarren Gesteinsformationen auf 4000m. Auf dem Weg dorthin sahen wir zahlreiche Vicunas, eine Lama-Art.

Dann über einen Pass auf 4900m hinunter nach Chivay (3600m), dem Tor zum Colca Tal und Canyon. Dort aßen wir zu Mittag und fuhren anschließend das Colca Tal entlang mit fantastischen Ausblicken.

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Das Besondere an dieser Landschaft ist, dass es zahlreiche Pre-Inka-Terrassen gibt, die auch heute noch für die Landwirtschaft genutzt werden. Hauptsächlich werden Kartoffeln und Mais angebaut. Hier gibt es übrigens hunderte Mais-Sorten, wie z.B. schwarzen und weißen Mais. Unsere Gruppe während der Tour war auch richtig super, es waren insgesamt 7 Leute und wir waren Schweizer, Franzosen, Italiener, Österreicher und wir Smiley.

Zum Sonnenuntergang kamen wir dann am Rand des Colca Canyons an und machten eine kleine Wanderung. Je mehr die Sonne verschwand, desto kälter wurde es. Aber die Ausblicke waren einfach nur toll.

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Nach einer kalten Nacht in Cabanaconde hieß es am nächsten Morgen schon um 6.00 Uhr wieder aufstehen, da wir um 6.15h noch vor dem Frühstück zu einer kleinen Wanderung zum Rand des Canyons aufbrachen. Als wir losgingen, waren es gerade mal 0°C. Nachts waren es wohl um die -10°C *brrrr*. Sobald die Sonne rauskam, wurde es aber schnell warm und die Atmosphäre über dem stillen Canyon war wunderbar. Wir gingen bis zu einem Aussichtspunkt, von dem man bis zum Grund des Canyons schauen kann. Dort befindet sich ein kleines Dorf, welches auch “Oase” genannt wird, da es dort sehr grün ist und subtropische Pflanzen wachsen. Die Dörfer im Canyon kann man nur zu Fuß erreichen.

Nach dem Frühstück fuhren wir dann zum Cruz del Condor. Dort kann man morgens Kondore beobachten, wie sie mithilfe der thermischen Strömungen im Canyon ohne einen einzigen Flügelschlag durch die Luft schweben.

Kondor

Das majestätische Gleiten der Kondore über den Canyon sieht man besten in unserem kleinen Video:


YouTube Direkt

Nach einem wenig spektakulären Besuch in den heißen Quellen von Chivay (die ruhig heißer hätten sein können), fuhren wir wieder zurück nach Arequipa und so endeten wieder zwei schöne Tage in atemberaubender Landschaft.

So schön die Landschaften hier auch sind, sie könnten noch schöner sein, denn leider haben die Peruaner eine sehr negative Eigenschaft: Sie werfen jeglichen Müll einfach auf den Boden. Trinkt man gerade eine Wasserflasche aus, wird sie einfach auf den Boden gepfeffert. Isst man etwas aus einer Plastikverpackung leer, was soll’s, auf den Boden damit! Dies führt leider dazu, dass überall extrem viel Plastikmüll rumfliegt. Vor allem entlang der Überlandstraßen z.B. der Panamericana ist alles voller Müll.

Wenn einmal wirklich kein Müll in die Landschaft geworfen werden soll (z.B. in einem Nationalpark) stehen überall große Schilder, dass man ja seinen Müll mitnehmen soll. Was bei uns meistens selbstverständlich ist, wird hier extra mehrmals drauf hingewiesen. Als wir und zwei Holländer im Nationalpark Huascarán in der Cordillera Blanca unsere Kekse auspackten, um sie zu essen, kam sofort ein Nationalparkranger auf uns zugerannt und ermahnte uns, die Keksverpackung auch ja nicht auf den Boden fallen zu lassen. Wir schauten ihn wirklich total entgeistert an, denn wir würden ja nie auf die Idee kommen, Müll einfach fallen zu lassen. Für die Peruaner ist das aber leider eine Selbstverständlichkeit, was wir so extrem wie hier noch nicht erlebt haben.

Nun werden wir noch 1, 2 Tage in Arequipa bleiben und dann geht es Richtung Cusco und zum Highlight unserer Südamerika-Reise: Machu Picchu Smiley mit geöffnetem Mund!

Viele Grüße aus Arequipa,
Janine & Marcel