Zwischenstopp in Neuseeland

29 08 2012

Früh am Morgen kamen wir in Auckland an und betraten zum ersten Mal nach vier Monaten wieder englischsprachigen Boden. Daran mussten wir uns erstmal gewöhnen! Dauernd rutschte uns zur Begrüßung noch ein Hola raus  und seltsamerweise fielen einem plötzlich zuerst die spanischen Wörter anstatt die englischen ein, obwohl das in Südamerika irgendwie umgekehrt war. Aber wir haben uns dann doch recht schnell umgewöhnt und genossen auch die Organisiertheit und Gründlichkeit dieses kleinen Landes am anderen Ende der Welt. Man kommt sich vor wie in England: es wird links gefahren und die Leute sprechen ein sehr klares europäisches Englisch (ganz anders als die Aussies, die wir schon auf unserer Reise kennen lernen durften…).

Auckland

Auckland ist sehr multi-kulti und es ist anfangs ganz ungewohnt, so viele verschiedene Menschen auf der Straße zu sehen, nachdem wir vorher ausnahmslos Latinos gesehen haben. Nun gibt es Inder, Asiaten, Moslems und dazwischen immer wieder sehr englisch aussehende Menschen. Das Multikulturelle von Auckland schlägt sich auch in den Restaurants und in den Supermärkten nieder, denn es gibt Essen von fast jedem Land der Welt. Wir wissen gar nicht, wo wir anfangen sollen. Nach den vier Monaten in Südamerika sind wir ausgehungert nach leckerem und vor allem scharfen Essen. In einem malaysischen Restaurant stimmen wir uns mit einem riesigen Pott Laksa Nudelsuppe schonmal auf Asien ein und genießen riesige Pizzen à la New York Style.

Auckland multi-kulti

Das Wetter meint es diesmal sehr gut mit uns. Sowohl in den Tagen vor unserem Aufenthalt auf den Cooks als auch in den Tagen danach scheint fast jeden Tag die Sonne und die Luft ist mild. Wir schlendern also gemütlich über die Queen Street, die Haupteinkaufsstraße von Auckland, klettern auf den Mount Eden für einen genialen Blick über die ganze Stadt und schauen uns die Malls in Newmarket an. Sonst machen wir nicht viel, denn es steht noch einiges an Organisationskram vor Asien an. Flüge müssen gebucht werden, Ziele recherchiert werden… Da geht auch einiges an Zeit drauf. Und leider war unser Aufenthalt in Neuseeland viiieeel zu kurz, um groß was zu machen.

Mount Eden

Aber eins steht fest: Neuseeland mit seinen sooo freundlichen Bewohnern hat uns in der kurzen Zeit auf jeden Fall in seinen Bann gezogen und wir haben fest vor, irgendwann nochmals im Sommer für eine ausgiebige Reise wiederzukommen.

Viele Grüße aus Auckland,
Janine & Marcel

Weitere Fotos von Auckland gibt’s hier.



Aitutaki – das absolute Südsee-Paradies!

25 08 2012

Nach knapp 5 Flugstunden von Auckland landeten wir auf Rarotonga, der Hauptinsel der Cook Inseln, und das Südseefeeling begann schon am Gepäckband, wo ein “Südsee-Elvis”  auf der Gitarre musizierte. Nach nochmal 1 Stunde Flug sind wir dann endlich auf Aitutaki gelandet und wurden dort mit der obligatorischen Blumenkette empfangen. Das Wetter war vom ersten Tag an perfekt und die Farben des Meeres und der Lagune haben uns direkt in ihren Bann gezogen. ES IST EINFACH DER HAMMER! Unsere Erwartungen waren hoch, sehr hoch und diese wurden um das 100fache übertroffen. Es ist schwer, das Paradies mit Worten zu beschreiben, deshalb schaut euch am besten die Fotogalerie an. Die Bewohner hier entsprechen genau dem Südsee Klischee und sind total entspannt unterwegs, immer mit einem flotten Spruch auf den Lippen.

paradiesisch

Und diesen Ausblick hatten wir Tag für Tag von unserem Balkon Smiley mit geöffnetem Mund:

DSCN7471_bearbeitet-1

Unsere Hauptaktivitäten sind einfach zu beschreiben: entspannen, entspannen, Kajak fahren, entspannen, Roller fahren und nochmal entspannen SmileySmiley. Ein absolutes Highlight war dann ein Lagoon Cruise, eine Bootsfahrt über die gesamte Lagune. Aitutaki liegt mit mehreren kleineren, meistens unbewohnten Inseln in einem Atoll.  Die sogenannte “Honeymoon Island” ist unserer Meinung nach die schönste Insel der Welt mit dem perfekten Bilderbuch-Strand. Es ist unbeschreiblich.

Honeymoon Island

Auf dieser Tour gab es auch einige Schnorchel-Stops im glasklaren türkisen Wasser, wo wir zahlreiche bunte Fische und Korallen in allen erdenklichen Farben z.B. lila sahen. Hier gab es auch die berühmte “Giant Clam”, eine Riesenmuschel, und Riesenschildkröten, die verdammt schnell unterwegs sind.

Der sogenannte Outu Beach am nördlichen Ende von Aitutaki ist der schönste Strand der Insel und hat den besten Blick auf die türkisblaue Lagune. Dort liehen wir uns ein Kajak aus und entdeckten noch auf eigene Faust kleine unbewohnte Südseeinseln. Hier kann man wirklich Robinson Crusoe spielen und alleine seine eigene Insel für einen Tag entdecken. Die Lagune sieht so schön aus, dass man seinen eigenen Augen nicht trauen mag!!

Südseestrand nur für uns

Das Hauptfortbewegungsmittel auf der Insel ist der Roller und auch wir umrundeten damit die Insel, was recht schnell geht. Im Inselinneren ist es herrlich grün und tropisch und die Vegetation besteht hauptsächlich aus Kokospalmen und Bananenstauden. Viel mehr scheint hier nicht zu wachsen und alles andere muss importiert werden. Das Versorgungsschiff kommt nur einmal im Monat und bringt Lebensmittel und andere Dinge für den täglichen Bedarf. Die neuen Lieferungen werden dann groß in den kleinen Shops angekündigt. Entsprechend teuer ist dann leider auch alles. Wasser ist hier ein Luxusgut und mehrmals kamen wir in den Shop und es gab kein Wasser mehr zu kaufen, so dass man mehrere Läden abklappern musste, um welches zu bekommen.

Der Sonntag ist den Inselbewohnern sehr heilig und wirklich alles hat zu und alles strömt in die Kirchen der Insel. Es gibt unzählige Kirchen, obwohl hier nur sehr wenig Leute leben. Nach der Kirche werden noch lautstark Gospelsongs gesungen. Dieses Spektakel ließen wir uns natürlich auch nicht entgehen. Ansonsten ist sonntags nämlich der Hund begraben (noch mehr als während dem Rest der Woche sowieso schon Zwinkerndes Smiley).

Ansonsten genossen wir die entspannten Abende auf dem Balkon unserer kleinen Beach Villa im Paradise Cove direkt am Strand mit allabendlichen atemberaubenden Sonnenuntergängen. Lustigerweise sind unsere Nachbarn Klaus und Maria auch Deutsche. Jaja die Welt ist klein und die Deutschen sind wirklich überall, auch am anderen Ende der Welt!

Sonnenuntergang von unserer Terasse

Die 9 Tage auf Aitutaki waren wirklich wundervoll. Hier kann man Südsee erleben, wie es sein soll, mit allem was dazugehört. Cooles Smiley

Soooo, da das Inselhopping und Kajak fahren so anstrengend war Smiley, müssen wir unbedingt wieder relaxen Smiley und wünschen allen Lesern entspannte Tage!

Südsee Cocktail

 

Viele Grüße und Kia orana aus der Südsee,

Janine & Marcel

 

 

 



Adios América del Sur!

16 08 2012

Vier Monate haben wir nun auf dem südamerikanischen Kontinent verbracht. Wir sind von Quito bis Buenos Aires und weiter nach Santiago de Chile gereist und haben so ungefähr 9000km im Bus zurückgelegt und dann nochmal 1600km per Flugzeug von BA nach Santiago. Wir haben 152 Stunden im Bus verbracht und 17 Stunden im Zug.

DSCN4130

Südamerika hat uns sehr mit seinen Landschaften beeindruckt. Wir sahen schneebedeckte Berge, tropische Regenwälder, Nebelwälder, Trockenwälder, Wüsten, Lagunen in allen Formen und Farben… Wir erlebten Temperaturen von -20°C bis +35°C (alles über 20°C war aber selten). Wir stiegen von Meereshöhe auf 5200m und zurück. Wir reisten vom Pazifik bis an den Atlantik und wieder zurück.

DSCN3985Machu PicchuUnd was hat uns jetzt am besten gefallen? Schwer zu sagen. Die typischen Highlights waren auch unsere Highlights: Macchu Picchu und die Salzwüste in Bolivien waren absolut toll! Auch an die schöne Bergwelt in Huaraz (Peru) erinnern wir uns gerne oder an die entspannten Tage in Vilcabamba (Ecuador). Als Land an sich hat uns Argentinien am besten gefallen. Hier haben wir uns einfach wohl gefühlt. Peru fanden wir aber auch super und Ecuador war ein schöner Start mit seinen relaxten Orten wie Banos und Vilcabamba. Es war außerdem ein schönes Erlebnis, die uralten Kulturen und Traditionen kennen zu lernen vor allem in Bolivien, wo es noch sehr, sehr viele indigene Völker gibt. Wir wurden immer so freundlich und herzlich empfangen.

P1120192_bearbeitet-1

Wir waren überrascht, wie begeistert die meisten Südamerikaner von Deutschland waren. Deutschland (oder auch generell Europa) hat hier einen sehr hohen Stellenwert und wird vielerorts als Traumland angesehen.

Südamerika war eine tolle Zeit, die wir nicht missen wollen. Nun freuen wir uns aber sehr auf Entspannung auf den Cooks und in Asien und sind bereit, Abschied zu nehmen.

Mittlerweile sind wir wohlbehalten in Auckland, Neuseeland, angekommen nach 13h Flug und Überqueren der Datumsgrenze, so dass wir den 15.08.2012 nicht erlebt haben. Dafür werden wir die Nacht vom 17. auf den 18.08. zwei mal erleben, denn die Cook Inseln liegen wiederum auf der anderen Seite der Datumsgrenze und sind 22h in der Uhrzeit zurück von Neuseeland. Wir fliegen also am 18.08. los für ca. 4h und kommen am 17.08. auf den Cooks an. Eine Reise in die Vergangenheit! Ob wir dann überhaupt noch durchblicken werden? Naja, Tage und Datum sind dann eh egal im Südseeparadies Smiley mit geöffnetem Mund.

Viele Grüße,
Janine & Marcel



Letzter Stopp: Chile

13 08 2012

Von Buenos Aires ging es diesmal per Flugzeug nach Santiago de Chile, unserem letzten Stopp in Südamerika. Hier heißt es nun, sich langsam zu verabschieden. Aber nach vier Monaten ist das auch ok und wir freuen uns schon auf die Hitze Asiens. In Santiago ist es mal wieder recht kalt und bewölkt, obwohl die Wettervorhersage etwas ganz anderes versprach Erzürnt.

Santiago ist auf jeden Fall anders als Buenos Aires, nicht so hipp und cool, eher eine bodenständige, aber durchaus schöne Stadt. Wir nahmen hier an einer geführten Tour durch die Stadt teil, die komplett kostenlos ist und sich nur durch Trinkgelder finanziert. Unser Guide Franco war sehr motiviert und gestaltete die Tour sehr abwechslungsreich mit vielen lustigen Anekdoten, die man so wohl nicht erfahren hätte. Zum einen erfuhren wir etwas über die Cafe-Kultur in Santiago. Kaffee ist in Chile eigentlich nicht sehr beliebt und beschränkt sich eher auf Pulverkaffee. Dies wollte ein findiger Geschäftsmann ändern und eröffnete Cafes, in denen recht leicht bekleidete Mädchen, den Kaffee servierten. Durch die Mädchen wollte er vom schlechten Kaffee ablenken und das ganze beliebter machen. Diese Art Cafes wurden sehr beliebt und der Kaffee wurde fortan “cafe con piernas”, also “Kaffee mit Beinen” genannt. Bald eröffnete noch die Steigerungsform dieser Cafes. Diese Cafes erkennt man an den verdunkelten Scheiben. Alle Stunde oder so wird die Tür abgeschlossen für 1 Minute und dort ziehen sich die Mädchen dann ganz aus. Soviel zum katholischen Chile Smiley mit herausgestreckter Zunge.

Santiago

Neben dem erzählen von solchen Geschichten zeigte Franco uns natürlich auch die Sehenswürdigkeiten wie die Kathedrale, den Plaza de Armas, den Präsidentenpalast und das Opernhaus. Bei letzterem sieht man noch deutliche Spuren des schweren Erdbebens von 2010, welche nach und nach ausgebessert werden.

Hier sieht man die Risse, die das Erdbeben verursacht hat:

Erdbebenschäden am Opernhaus

Unverkennbar ist auch ein deutscher Einfluss in Chile. Auf den Speisekarten in den Cafes kann man “Kuchen” bestellen und ein beliebtes chilenisches Gericht ist Bratwurst mit Sauerkraut und Kartoffelbrei. Auch zum Frühstück wird oft Wurst und Käse serviert, was es sonst in Südamerika nicht gibt. Dieses Haus wurde auch unverkennbar von einer deutschen Familie gebaut:

deutsches Haus mit Fachwerk

In Santiago ist das Meer nicht weit und deshalb gibt es einen großen Fischmarkt, wo man auch günstig Seafood essen kann. Allerdings wird man vor den Restaurants am Fischmarkt von den Mitarbeitern so bedrängt und fast in die jeweiligen Restaurants hineingezogen, dass wir es vorzogen, nichts dort zu essen. In den angrenzenden Restaurants gibt es auch recht günstige Mittagsmenüs, wo ebenfalls frischer Fisch angeboten wird.

Fischmarkt Santiago

Am Sonntag zeigte sich dann doch nochmal die Sonne und so nutzen wir den Tag und fuhren mit der Standseilbahn auf den Hausberg Santiagos, den Cerro San Cristobal. Leider ist trotz Sonne die Sicht aufgrund des unglaublichen Smogs sehr eingeschränkt. Santiago liegt eigentlich permanent unter einer Smogwolke und laut Wikipedia gilt die Luftqualität als einer der schlechtesten der Welt, da die Stadt in einem engen Talkessel liegt. Ob das so stimmt, wissen wir nicht, aber Fakt ist, dass auf dem Berg richtig blauer Himmel ist und von unten sieht man den blauen Himmel vor lauter Smog kaum. Auch die schneebedeckten Anden, die direkt hinter Santiago beginnen, erkennen wir nur schemenhaft. Unser letzter Blick auf die Anden fällt daher etwas vernebelt aus.

DSCN6901_bearbeitet-1

Heute ist unser letzter richtiger Tag in Südamerika und morgen spätabends geht es auf einen 13h-Flug nach Neuseeland. In den engen Flugzeugsitzen werden wir uns wahrscheinlich nach einer Busfahrt im Super-Cama zurücksehnen Zwinkerndes Smiley.

Viele Grüße aus Santiago,
Janine & Marcel



Buenos Aires – ein Hauch Europa mitten in Südamerika

8 08 2012

In Buenos Aires hatten wir uns mal nicht in einem Hostel eingebucht, sondern ein Apartment gemietet, was sich als super Entscheidung herausstellte. Unser kleines Apartment kostet etwa genauso viel wie ein Doppelzimmer in einem Hostel, befindet sich aber in Palermo, dem Stadtteil, wo wir am liebsten wohnen wollten, wo die Hostels aber nochmal teurer waren als in anderen Stadtteilen. Wir haben eine tolle moderne Küche ganz für uns alleine und können morgens mal wieder im Schlafanzug frühstücken Smiley mit geöffnetem Mund.

Von Buenos Aires, besonders von Palermo, waren wir sofort begeistert. Die Straßen sind grün mit vielen Bäumen, schöne Häuser, an jeder Ecke süße Cafes, in denen man gemütlich den Nachmittag bei cafe con leche verbringen kann… Man kommt sich eigentlich vor wie in einer europäischen Metropole. An Südamerika erinnert hier nur wenig.

DSCN6594

Die ersten Abende verbringen wir erstmal mit dem Austoben in unserer eigenen Küche und Janine kocht alle unsere Lieblingsgerichte, für die sonst in der Gemeinschaftsküche keine Zeit bleibt. Dort beschränkt man sich ja doch eher auf die einfachen Gerichte wie Nudeln mit Gemüse oder Reis mit Gemüse….

Selbstgemachte Pizza!! Smiley mit geöffnetem Mund

DSCN6634

Natürlich erkunden wir auch Buenos Aires. Mit der U-Bahn fahren wir in die Innenstadt und besichtigen die Kathedrale, den Plaza de Mayo und schlendern durch die DSCN6616Fußgängerzone zu den Galerias Pacifico, eine sehr beeindruckende Shopping Mall im französischen Stil aus dem 19. Jahrhundert. Gerne hätten wir auch ein wenig geshoppt und uns mit etwas leichterer Kleidung für Asien eingedeckt, aber in Buenos Aires gibt es derzeit nur Winterkleidung Trauriges Smiley. Wir fragen uns nur, wann die Leute hier diese dicken Strickpullis anziehen, denn die Winter sind hier sehr mild und es gibt auch sonnige Tage mit bis zu 20°C. Da muss das Shopping wohl bis Singapur warten…

Einen Tag machen wir eine Rundfahrt mit dem Doppeldeckerbus. So bekommen wir mal einen guten Überblick von ganz Buenos Aires. Bei dieser Gelegenheit schauen wir uns auch La Boca an, ein Viertel, das von italienischen Einwanderern gegründet wurde und vor allem aufgrund seiner bunten Häuser sehr bekannt ist. Dort steht auch das Stadion La Bombonera des Fußballclubs Boca Juniors. Der Stadtteil ist aber auch einer der ärmsten von Buenos Aires und die Kriminalität ist recht hoch. Umso künstlicher kommt einem dann der Caminito vor, eine touristische Straße von La Boca. Dort steht an jeder Ecke Polizei und Tangotänzer sprechen einen permanent an, ob man nicht (für Geld natürlich) ein Foto mit ihnen möchte.

El Caminito in La Boca

Ein wirkliches Highlight war der berühmte Friedhof von Recoleta. In Südamerika gibt es keine Gräber mit Grabstein wie in Deutschland sondern es werden immer kleine Häuschen gebaut, in denen dann der Sarg liegt. Das haben wir ja schon öfters gesehen, aber die Grabhäuser in Recoleta sind echt beeindruckend und eigentlich mehr kleine Kirchen und Kunstwerke als nur Grabhäuschen. Jedes Haus ist anders verziert. Es gibt welche, die aussehen wie Kirchen, welche mit Statuen, ganz moderne, die aussehen wie eine Klamottenboutique und sogar eine Ritterburg haben wir gesehen!

DSCN6711_bearbeitet-1Friedhof Recoleta - eine Ritterburg als GruftSehr schön war auch ein sonntäglicher Spaziergang durch San Telmo, einem sehr historischen Stadtteil von Buenos Aires. Der Markt war super und auch viel größer als gedacht. Er beschränkte sich nämlich nicht nur auf den zentralen Plaza Dorrego sondern zog sich kilometerweit bis zur Plaza de Mayo. Von typischen Flohmarktständen mit altem Ramsch über Bilder von lokalen Künstlern, Mate-Tassen (die typischen Teetassen der Argentinier) bis zu Klamotten und Schmuck gab es so einiges.

Sonntagsmarkt in San Telmo

Zwischendurch gab es immer wieder ein paar Tangovorführungen mitten auf der Straße. Buenos Aires und Tango gehören einfach zusammen und der Tango ist hier allgegenwärtig. Um uns den Tanz mal näher anzuschauen, besuchten wir auch eine Milonga in Palermo. Eine Milonga ist ein Tanzlokal, in dem nur Tango getanzt wird und was etwa so ist wie eine Art Tanztee. Echt lustig. Das Ganze startet allerdings erst gegen 23-24Uhr so richtig. Es gibt eine Tanzfläche und Tische drumherum, an denen zumeist recht junge Frauen sitzen, die dann von zumeist eher älteren Männern zum Tanzen aufgefordert werden. Wir haben uns schon gewundert, wo denn die jungen Männer dort sind. Bei denen scheint Tango wohl nicht mehr so in zu sein, ganz im Gegensatz zu den jungen Frauen, von denen dort zahlreiche vertreten waren.

Wir wollten uns dann auch nochmal eine professionelle Tango-Show anschauen und gönnten uns eine der zahlreichen Shows mit Dinner. Und wir können sagen: es hat sich echt gelohnt. Nicht nur die Show war super und ein absolutes Highlight, auch das Essen war sehr gut und so kamen wir mal wieder zu einem richtig edlem Drei-Gänge-Menü. Eigentlich sollte am Anfang der Show noch eine Tangostunde im Preis inbegriffen sein. Wir wurden somit am Anfang in zwei Gruppen eingeteilt und wir checkten erst später, dass wir wohl in der falschen Gruppe gelandet waren. Unsere Gruppe hatte keine Tangostunde sondern eine Weinprobe gebucht! Dies merkten wir erst so richtig unten im Weinkeller, aber wir dachten uns dann “naja auch egal, lernen wir halt anstatt Tango tanzen noch ein paar argentinische Weine kennen Smiley mit herausgestreckter Zunge“. Bei der Show und zum Dinner war dann auch Wein bis zum abwinken inklusive, so dass es ein lustiger Abend wurde.

DSCN6796

Argentinien kommt alles in allem sehr europäisch daher und man könnte denken, den Leuten geht es allen richtig gut, da die Restaurants und Bars voll sind mit feiernden Argentiniern. Die Inflation liegt hier jedoch bei 25% im Jahr und die Preise sind dementsprechend teuer. Einiges ist sogar wesentlich teurer als in Deutschland, vor allem Lebensmittel. Wir haben uns schon gewundert, wie die Argentinier das machen und dabei auch noch immer schicke Autos fahren und ständig essen gehen. Aber sie geben ihr Geld einfach sofort aus, wenn sie welches haben, denn sparen lohnt sich nicht bei dieser Inflationsrate! Und Autos werden einfach 100% finanziert. Bei dieser Finanzlage wollen die Argentinier natürlich unbedingt ausländische Währungen haben, am besten US-Dollar. Was dies bewirkt, haben wir am eigenen Leib erfahren, denn für die Kaution unseres Apartments brauchten wir US-Dollar. Glücklicherweise hatten wir noch ein paar aus Bolivien (dort kann man die Dollar ganz einfach am ATM abheben), aber 100$ fehlten uns noch. Allerdings wollte kein einziger Geldwechsler Pesos in Dollar tauschen (nur Dollar in Pesos), da die Regierung wohl direkt alle Dollar einsackt, um ihre Schulden zu bezahlen. Ein einziger Geldwechsler machte uns ein Angebot zum wechseln. Der Kurs lag allerdings doppelt so hoch wie der Börsenkurs!! Letztendlich haben wir unsere Kaution dann halb in Dollar, halb in Pesos bezahlt. Man sieht also: selbst mit 25% Inflation und einem Staat, der schon mal pleite war und wieder fast pleite ist, geht das Leben weiter. Das macht Hoffnung für Europa Zwinkerndes Smiley. Hier in Argentinien kommt den Leuten halt sehr die Latino-Mentalität zugute, denn an Morgen wird generell nicht gedacht, sondern nur im Heute gelebt. So muss man sich auch keine Sorgen machen.

Morgen Abend starten wir dann zu unserer letzten Station in Südamerika: Santiago de Chile!

Viele Grüße aus Buenos Aires,
Janine & Marcel