Die Iguazu Wasserfälle

27 07 2012

Von Salta fuhren wir insgesamt 24h (mit 1x umsteigen in Posadas) nach Puerto Iguazu, dem Tor zu den gigantischen Iguazu-Wasserfällen. Gerne wären wir geflogen, um uns diese lange Busfahrt zu ersparen, aber der Inlandsflug von gerade mal einer Stunde liegt momentan bei 300€! Also doch der Bus! Aber wir sind ja mittlerweile buserprobt und können dort sehr gut schlafen, so dass auch diese Zeit rumging. Zudem wird man in Argentinien in den Bussen gut versorgt und es gibt sogar Rotwein zum Abendessen Smiley mit geöffnetem Mund.

Als wir in Puerto Iguazu ankamen, war es sehr heiß und schwül, was sich leider noch am selben Abend in Regen und Gewitter entlud und somit leider einige Tage mit Regen und grauen Wolken einläutete. Übrigens unser erster richtiger Regen seit über 3 Monaten! Den letzten hatten wir in Tena, Ecuador. Und das dann ausgerechnet, wenn wir die Iguazu-Fälle besichtigen wollen, die doch nur bei schönem Wetter richtig wirken Erzürnt. Aber naja, man kann nicht immer Glück haben….

Als erstes besuchten wir die brasilianische Seite der Wasserfälle, da man von dort einen besseren Überblick hat. Wir begaben uns also auf einen Tagesausflug nach Brasilien. Der Park dort hat schöne Aussichten auf die ganzen insgesamt 2,7km breiten Wasserfälle. Am Ende des Weges führt ein Steg mitten in die Wasserfälle. Danach ist man klatschnass, aber da es sowieso regnete, machte das auch nichts mehr.

Iguazu-Fälle von der brasilianischen Seite

Am nächsten Tag ging es dann auf die argentinische Seite. Dort ist man näher dran an den Wasserfällen und verschiedene Wege führen teilweise direkt über den Wasserfällen entlang. Schon gigantisch, was man dort zu sehen bekommt.

DSCN6447_bearbeitet-1Iguazu-Fälle von der argentinischen Seite

Highlight ist dann eine Plattform direkt über der Garganta del Diablo, dem größten Wasserfall. Unglaubliche Mengen Wasser stürzen dort in die Tiefe und vor lauter Wassernebel, sieht man den Grund gar nicht. Es sieht aus, als ob das Wasser ins Nichts stürzt. Da sind die Niagarafälle wirklich nichts dagegen!

Garganta del DiabloGarganta del Diablo

Die Iguazu Wasserfälle sind wirklich wunderschön, aber auch das touristischste, was wir je erlebt haben und wir finden, es toppt sogar Machu Picchu. Es waren solche Menschenmassen dort, das es schon manchmal nicht mehr schön war. Liegt eventuell auch daran, dass in Argentinien gerade Winterferien sind. Schade! Mit etwas weniger Menschenmasse hätte das Ganze noch viel mehr gewirkt. Nichtsdestotrotz sind wir froh, doch noch den Abstecher zu den Wasserfällen gemacht zu haben.

An unserem Abreisetag war das Wetter dann natürlich wieder gut. Super Timing… Da wir noch etwas Zeit hatten bis zur Abfahrt unseres Busses nach Buenos Aires, besuchten wir noch einen Aussichtspunkt in Puerto Iguazu, von dem man sowohl Paraguay als auch Brasilien sehen kann.

Links ist Paraguay und rechts Brasilien:

3 Länder Eck: Argentinien, Brasilien, Paraguay

Nun sitzen wir gerade im Cama-Bus nach Buenos Aires. Unsere letzte Busfahrt in Südamerika! Ach übrigens, Marcel hat sich nun doch noch von seiner Haarpracht getrennt und trägt nun wieder Kurzhaarfrisur Cooles Smiley!

Viele Grüße,
Janine & Marcel

Weitere Fotos von den Wasserfällen gibt’s hier.



Roadtrip im Nordwesten Argentiniens

20 07 2012

In Villazón / La Quiaca überquerten wir die Grenze nach Argentinien. La Quiaca ist zwar eine recht trostlose Grenzstadt, man merkte jedoch schon an den Häusern, dass es nun “europäischer” wird und in unserem Hostel gab es sogar eine festinstallierte Heizung! Wir waren im 7. Himmel Zwinkerndes Smiley. Am nächsten Tag nahmen wir den Bus nach Salta und entdeckten schon an der Straße so viele Sachen, die wir nun 3 Monate lang nicht mehr gesehen haben: Schilder zur Geschwindigkeitsbegrenzung, Schilder, dass eine Baustelle kommt, Häuser mit richtig gedeckten Dächern (mit Ziegeln) und vor allem schicke Autos aus Europa anstatt Rostlauben. Was ein Unterschied!

In Salta merkten wir dann, dass leider auch die Preise europäischer geworden sind. Nichtsdestotrotz ist Salta nach Bolivien eine sehr schöne Stadt, in der man es gut ein paar Tage aushalten kann. Wir wollten uns gerne ein Auto mieten, um die nähere Umgebung zu erkunden und stellten schnell fest, dass die Angebote der vor Ort DSCN5986_bearbeitet-1ansässigen Firmen alle weit über dem liegen, was man im Internet über eine deutsche Vermittlerseite buchen kann. So buchten wir kurzerhand den Wagen einfach im Internet und wollten ihn dann bei Alamo abholen. Wir buchten an einem Samstag und standen dann Montagmorgen bei Alamo vor der Tür und natürlich war kein Wagen vorbereitet. “Oh, Samstag arbeitet keiner bei Alamo in Buenos Aires und Sonntag natürlich auch nicht, da werden die Reservierungen nicht ins System eingepflegt und außerdem haben wir sowieso nur für 5 Tage ein Auto und nicht für 7 wie von euch gebucht…” bekamen wir dann zu hören. Wir waren natürlich eher weniger begeistert, hatten wir doch schon für 7 Tage im Internet gezahlt. Zudem konnten wir uns nicht vorstellen, dass nach 5 Tagen wirklich kein einziger Wagen in Salta zur Verfügung stehen sollte. Wir baten, den Alamo Mitarbeiter mit seinem Telefon bei der Hotline in Deutschland anrufen zu dürfen, die Telefone seien jedoch nicht für Auslandstelefonate freigeschaltet. Aaahja. Gott sei Dank gab es dort Wifi, so dass wir kurzerhand über Skype bei der Hotline anriefen. Nachdem wir das Telefon an den Alamo Mitarbeiter weitergereicht hatten und dieser wohl aus Deutschland heraus zur Schnecke gemacht wurde, gab es dann, oh Wunder, auf einmal doch ein Auto für 7 Tage. Geht doch! Cooles Smiley

Mit unserem VW Gol (ja Gol, eine sehr abgespeckte VW Variante ohne Servolenkung, ohne Zentralverriegelung, ohne Airbag, eigentlich ohne alles) ging es dann los Richtung Cachi, ein kleines Örtchen auf 2200m. Auf dem Weg dorthin durchquerten wir den Nationalpark Los Cordones, in dem sehr viele riesige Kakteen wachsen und der auch tolle Ausblicke auf die schneebedeckten Berge an der chilenischen Grenze bietet.

Nationalpark Los Cordones

Cachi scheint auch für die Argentinier ein beliebter Urlaubsort zu sein, denn die Restaurants am Abend waren voll mit fröhlichen Argentiniern, die eine Flasche Wein nach der anderen tranken und ausgelassen sangen. So gut gelaunte Einheimische haben wir vorher in Südamerika auch noch nie gesehen.

Am nächsten Tag fuhren wir auf einer Schotterpiste durch atemberaubende Felslandschaften nach Cafayate, welches ein sehr berühmtes Weinörtchen ist (und sehr touristisch – das Rüdesheim Argentiniens). Wir machten uns direkt auf zu ein paar Bodegas, um die dortigen Weine zu probieren. Cafayate ist vor allem berühmt für den Weißwein Torrontés, ein sehr leckeres Tröpfchen Zwinkerndes Smiley. Es gibt sogar ein Eiscafe, in dem es Weißwein- und Rotweineis gibt. Auch sehr lecker!

Ein weiteres Highlight in der Gegend um Cafayate ist die Quebrada de Cafayate, ein Gebiet mit roten Felsformationen, welche sehr beeindruckend aussehen.

Quebrada de Cafayate

Ein Abstecher führte uns in das Geisterstädtchen Alemania (also Deutschland). Der Ort wurde wohl 1971 aufgegeben, als die dortige Eisenbahnstrecke stillgelegt wurde. Den Namen erhielt er wohl von dortigen deutschen Ingenieuren, die Anfang des 20. Jahrhunderts am Eisenbahnbau beteiligt waren. Es gibt auch eine alte stillgelegte Eisenbahnbrücke.

Alemania

alte Eisenbahnbrücke in Alemania

Als letztes Ziel steuerten wir noch den Nationalpark Calilegua an, ein Nebelwaldreservat im Nordosten Saltas. Hier war es merklich wärmer und grüner. Der Park hatte viele gut ausgeschilderte Wanderwege, die jedoch alle kürzer waren als erwartet. Ein Wanderweg war mit 4 Stunden angegeben und einem hohen Schwierigkeitsgrad und wir freuten uns schon auf eine anstrengende Wanderung. Der Weg war jedoch super einfach, so dass wir die Wanderung in nur einer Stunde absolvierten und das obwohl wir lange nicht mehr gewandert und eigentlich grad gar nicht mehr so fit sind. Wir gingen dann noch 3 andere Wanderwege im Park entlang, die alle sehr schön waren. Wir sahen auch eine grüne Schlange, die mitten auf dem Weg lag, und mehrere bunte Vögel.

Nationalpark CalileguaSchlange im Nationalpark CalileguaMorgen geht es dann wieder zurück nach Salta, wo wir noch bis Montag bleiben. Montag fahren wir dann mit dem Bus zu den Iguazu Wasserfällen, unser letztes Highlight in Südamerika! Smiley mit geöffnetem Mund

Viele Grüße,
Janine & Marcel

Weitere Fotos unseres Roadtrips hier.



Vier Tage surreale bizarre Welt und eine Prise Salz

9 07 2012

Ein weiteres Highlight unserer Reise war die Zugfahrt von Oruro nach Tupiza, die 12 Stunden dauerte. Der Zug war sehr gemütlich mit LCD TV und richtig schön geheizt, was in Bolivien nicht oft vorkommt. Die Landschaft, die am Fenster vorbeirauschte, war ein toller Vorgeschmack auf die bizarre Welt, die uns noch erwarten sollte. Wir sahen zahlreiche Bergseen, die auf über 4000m liegen mit zahlreichen Flamingos und mächtigen Bergen im Hintergrund.

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Angekommen in Tupiza buchten wir direkt im Hostel die Salzwüsten-Tour, die 4 Tage lang geht. Diese Tour ist das Highlight für die meisten Bolivien Reisenden. Tupiza an sich ist eine kleine süße Stadt, deren Umgebung an Wildwest-Filme erinnert. Der Ort liegt auf knapp 3000m. Mit von der Partie bei der  Jeep-Tour waren der Fahrer, unser Guide (Oskar) und zwei australische Mädels. Schnell haben wir festgestellt das die Australier sehr gerne und sehr oft das Word “Awesome” benutzen Zwinkerndes Smiley.

Am ersten Tag der Tour besuchten wir eine alte Inkastadt und fuhren eine sehr lange Strecke zum ersten Basislager als Start für den nächsten Tag. Das Basislager lag bei 4200m und es war kalt, bitterkalt, verdammt kalt… Es gab keinen Strom und kein Warmwasser. Wir hatten nachts gemütliche NULL Grad Zimmertemperatur und außen –27 Grad. Es hat sich wirklich gelohnt gute Schlafsäcke zu kaufen, denn wir hatten es schön warm gehabt Smiley.

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Am zweiten Tag ging es morgens nach dem Frühstück los Richtung Lagunen. Es gibt in dieser Gegend zahlreiche davon in den unterschiedlichsten Farben. Alle lagen bei knapp 5000m Höhe und es war zudem noch sehr windig. Ab diesem Tag taucht man in eine ganz andere surreale Welt ein, die es nur hier in Bolivien gibt. Die Farben und Formen sehen sehr skurril aus und man muss sich manchmal fragen, ob man noch auf der Erde ist und nicht auf dem Mars. Einfach unglaublich fantastisch. Vor allem die rote Lagune (Laguna Colorado) mit den Flamingos sieht sehr unwirklich und wunderschön aus. Die Farben kommen aufgrund der Algen zustande.

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Außerdem ging es am zweiten Tag zu Thermalquellen, in denen man baden kann. Das Wasser hat ca. 30-35 Grad. Wir haben uns aber entschieden darauf zu verzichten, da es uns einfach zu kalt war. Weiter mit dem Jeep auf der sandigen Straße ging es zuletzt noch zu vulkanischen Gasquellen. Es handelt sich hierbei um nach Schwefel riechende, dampfende Schlamm- Quellen, die hochgradig aktiv sind. Einfach faszinierend!

Am dritten Tag ging es weiter zu anderen Lagunen und durch schöne Bergwelten. Die letzte Übernachtung verbrachten wir ein einem Salzhotel nähe der Salzwüste. Das Hotel war quasi komplett aus Salz gebaut und es war ein wenig wärmer. Janine waren die harten und kalten Nächte bereits anzumerken…

Am vierten und letzten Tag stand die Hauptattraktion an: Die Fahrt in die Salzwüste. Es ist die größte und höchstgelegen Salzwüste (Salzsee) der Welt. Es liegen hier 25 Milliarden Tonnen Salz. Wir fuhren morgens gegen 6 Uhr los, um den Sonnenaufgang zu beobachten. Danach ging es auf eine Insel, auf der man den Berg erklimmen kann und auf der es sehr viele Kakteen gibt. Der Boden der Salzwüste ist steinhart und man könnte denken, es  ist dickes Eis.  Als Abschluss ging es dann mitten in die Salzwüste, um die berühmten Fotos zu schießen. Der Guide und der Fahrer standen beratend zu Seite Smiley, gar nicht so einfach!

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Alles in einem war es eine anstrengende aber unvergessliche und einzigartige Tour, die seinesgleichen sucht.

Viele Grüße aus der Salar de Uyuni,
Janine & Marcel

Mehr skurrile Fotos gibt’s wie immer hier.